THRESHOLD – legends of the shires

1988 fanden sich Threshold zusammen. Von einigen Niederschlägen und Wechseln im Line-up ließen sich die englischen Prog-Metaller nicht unterkriegen. Jüngst verließ erneut Sänger Damian Wilson die Position am Mikro und wurde vom ebenfalls ehemaligen Gesangsmann Glynn Morgan ersetzt. Threshold nutzte diese Veränderungen als Weiterentwicklung. Planmäßig wurde an dem elften Longplayer „Legends Of The Shires“ gebastelt, der Anfang September 2017 seinen Release feiert. Heraus kamen vierzehn tolle Songs in Form einer Doppel-CD.

Ein frischer Wind weht durch dieses Konzeptalbum. „Legends Of The Shires” ist ein Konzeptalbum über eine Nation, die versucht, ihren Platz in der Welt zu finden. Aber gleichermaßen könnte es auch von einer einzelnen Person handeln, die genau dasselbe versucht, so erklärte die Band vorab. Qualitäts-Progressiv-Metal, der durchdacht und nicht überladen klingt. So verspielt, hart und zugleich eingängig und von wundervollen, packenden Melodien beherrscht.

Alles beginnt mit „The Shire (Part 1)“. Glockenklänge, Vogelgezwitscher und die Akustikgitarre bereiten auf den darauf einsetzenden emotionalen Gesang vor. Dieser melodiöse Ohrenschmaus zieht sich durch dieses Album. Er findet seine Wiederholung in dem 11:52 min langen Stück „The Man Who Saw Through Time“, sowie in dem zweiten und dritten Teil von „The Shire“. Nach dem ersten Part „The Shire“ bleibt es mit „Small Dark Lines“ alles andere als ruhig. Dieser Song strotzt vor Kraft und wurde jüngst als zweites Video vorgestellt. Der bereits angesprochene rund zwölf Minuten lange Track „The Man Who Saw Through Time“ wird durch seine Abwechslung zwischen balladesk und schnelleren verspielten Klängen nicht langweilig. Einen Ohrwurm bescheren Threshold mir mit der Startnummer fünf. „Stars And Satellites“ hat mich von Beginn an gepackt. Schöne Melodien und Tempowechsel, harte Gitarrenklänge, der ruhigere Interlude und der basslastige Part nach dem Break harmonieren einfach perfekt. Definitiv einer der großen Momente der ersten CD, die nachfolgend mit „On The Edge“ beendet wird.

„The Shires (Part 2)“ leitet gewohnt die zweite Scheibe ein. Diesmal wird auf 5:24 Minuten dieser Part, der auch textlich so beginnt wie Part 1, so richtig ausgebaut und nach allen Steigerungsregeln zum Besten gegeben. Mit „Snowblind“ und dem aggressiveren Gesang lassen es Threshold dann wieder so richtig krachen. „The Shires (Part 3)“ beendet den roten Faden des Longplayers. Diesmal anstelle der Akustikgitarre mit rührenden Klavierklängen. Durch den starken Titel „Lost In Translation“, der vorab ebenfalls als Video erschien, und der schönen ausklingenden Ballade „Swallowed“, wird der zweite Rohling und damit „Legends Of The Shires“ beendet. Eine Steigerung zum letzten „Album For the Journey“ (2014) und ein kleines Meisterwerk. Sehr empfehlenswert!

Wertung: 8/10
Autor: Denise Schokolowski

Label:NUCLEAR BLAST
VÖ-Datum:08.09.2017
Running Time:82:22
Format:2CD

Erhältlich bei:
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