THRUST – the helm of awe

Neben einigen anderen legendären Bands der glorreichen 1980er Jahre (u.a. Armored Saint, Glacier oder Messiah) beehren uns auch Thrust diesen Herbst mit einem neuen Longplayer. Im Gegensatz zu anderen Bands hatte die ursprünglich aus Chicago stammende, nun aber in L.A. beheimatete Band, bereits vor zwei Jahren ihr Comeback Album überzeugend unter die Leute gebracht. Denn nach dem legendären, mittlerweile als Klassiker geltenden “Fist Held High” Album (1984) verschwand die Band von der Bildfläche, um erst im Jahre 2018 mit ihrem Comeback Album “Harvest Of Souls” wieder albumtechnisch in Erscheinung zu treten. Tolle und v.a. überzeugende Auftritte auf dem Keep it True (2016), Up the Hammers (2017) und Frost and Fire (2018) trugen maßgebend dazu bei, die Band im Underground der Metalszene wieder zu etablieren. Das nun vorliegende zweite Album nach der Rückkehr lässt jedenfalls freudig in die Zukunft blicken. Bereits der Opener “Black River” ist ein Volltreffer und einer der stärksten Songs dieses hochstehenden Albums. Die straighten und teils ziemlich heavy ausgefallenen “Blood In The Sky”, “Battle Flag” oder “Crucifixion” zeigen deutlich, dass die Band das Metal Handwerk über die Jahre hinweg definitiv nicht verlernt hat. Das rhythmisch interessante und etwas unkonventionelle “Still Alive” stellt für mich eines der zahlreichen Highlights dar. Die Halbballade “Killing Bridge” ist wohl die größte Überraschung auf dem Album, passt aber als kurze Verschnaufpause zur Albummitte gut ins Bild, wobei Sänger Eric Claro in den tieferen Gesangspassagen etwas an Bruce Dickinson auf seinen jüngeren Solowerken erinnert. Ein toll aufgebauter Song, mit viel Gefühl und trotzdem ordentlich Power. Das schleppende “Ghost In Me” und das anschließende “The Traveller” beinhalten beide eine gehörige Portion Black Sabbath. Der Abschluss dieses durchgehend guten Albums bildet der groovige Titeltrack, welcher nochmals richtig durchstartet.

Das druckvoll und fett produzierte Album besticht durch seine Kompaktheit der zehn Titel. Im gewohnten Pure Steel Records Stil ist “The Helm Of Awe” sowohl als CD wie auch als ausschließlich schwarzes Vinyl käuflich zu erwerben. Also, worauf wartet ihr? Fist Held High or you Posers must Die!

Wertung: 8/10
Autor: Steph Bachmann