THYRGRIM – vermächtnis

Das Vorgängeralbum “Dekaden” hat grad zwei Jahre auf dem Buckel, da wird “Vermächtnis” nachgeschoben. Die Drums machen die Nähmaschine durch Doublebass und Highspeed, dabei rocken die Wechsel in Tempi und Rhythmus. So stellt sich schon mal der Opener “Die Heilung Dieser Welt” vor, einer der heftigsten Tracks der Scheibe. Es rockt danach weiter, und zwar im Midtempo der “Frühlingsdämmerung”, das geht in Fuß und Nacken. Zu “Pfade Der Vergänglichkeit” ertappt man sich noch einmal mitnickend. “Das Dunkel Meiner Seele” beginnt mal mit einem Fade-in und “Die Ewige Suche” greift sogar auf eine Akustikgitarre zurück, auch im leiseren Mittelpart von “Sterbend 3” auftaucht. Die Vocals sind heller keifig und verzichten auf Tiefen, bringen jedoch genügend Hass ein. Auf der Suche nach Superlativen ist die Dreier-Band aus Moers plus zwei Session Musikern sicher nicht, dafür wird gern etwas weiter über den Tellerrand geschaut. Für die Verhältnisse im Black Metal gehören diese elf Tracks zu den sauberer Produzierten, mit Klarheit und aufgeräumter Überschaubarkeit. Wahrscheinlich zeigt sich das Artwork dazu auch deswegen nicht zu finster. Dass sie in deutscher Sprache agieren, fällt kaum auf und sollte daher auch bei Gegnern kein Minuspunkt sein. Erst recht nicht mehr bei ihrem sechsten Album.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer