TØRONTO – under siege

Nun hab ich vergangenes Wochenende gerade ein paar Worte zu der neuen Lethal Steel geschrieben und schon flattert mir die nächste Neuerscheinung aus meinem Lieblingsland in die Dropbox. Wie klein die musikalische Welt in Schweden ist, zeigt sich bei der Besetzung von Tøronto, finde ich doch hier Lt. Oxtreme aka. Leo Ekström Sollenmo im Line-up, der ebenfalls bei eingangs erwähnter Heavy Fraktion hinter der Schießbude sitzt. Auch der ein oder andere Musiker dieses Quartetts ist von anderen Bands bekannt. So bedient den Viersaiter Dag Landin und am Gesang und der Gitarre finden wir Edvin Aftonfalk, beide ehemalige Morbus Chron Musiker, wieder.

Das Cover zeigt in abgewandelter Form, eines der berühmtesten Fotos des zweiten Weltkriegs. Nämlich das Hissen der amerikanischen Flagge auf Iwojima. Allerdings haben Tøronto die Flagge gegen ein umgedrehtes Kreuz getauscht. Das Speed Metal Inferno nimmt seinen Anfang „Fast And Filthy“. Passender kann ein Opener Song wohl kaum heißen, um den Hörer auf das Bevorstehende einzustimmen. Die ein oder andere Midnight-Anleihe ist hier unverkennbar. Rotzig, roh und dynamisch geht es hier standesgemäß zur Sache. „Ride The Rails“ ist eine geile rockige und treibende Nummer mit leichtem Punk Flair. Echt coole Nummer und mein Highlight dieser EP. Auch der Gitarrensolo-Part gegen Ende ist eine willkommene Abwechslung. Fronter Edvin, der übrigens der Halbbruder von Mastermind Nicke Andersson ist, schreit und brüllt sich die Seele aus dem Leib. Diese Scheibe hat so viel Power, dass es für drei reicht. Absolut geiler Speed Metal mit einer rockigen Attitüde. „Lights Out In Bedlam“ ist der Abschluss dieses abwechslungsreichen Speed Metal Geschosses. Auch wieder eine schnelle Nummer mit verschiedensten musikalischen Einflüssen und irgendwie will man mit dem Song auf den Ohren mit einer Kettensäge durch die Stadt laufen – haha…

Tøronto haben mit „Under Siege“ ein super heavy, rockiges Debut auf den Markt geworfen und mit ihrem Stil ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Viel muss man zu diesem Teil nicht schreiben, denn diese gut zwanzigminütige Schlachtplatte hat für jeden etwas zu bieten und spricht für sich selber.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen