TRAITORS GATE – fallen

Nach dem anscheinend wohl unbedingt notwendigen Synthieintro legt das Quartett mit einer Gitarre gemächlich ab in metallische Gewässer klassischer Strömungen. Gewiss sind die Haudegen nicht mehr die Jüngsten, kennen sich deswegen aber mit altem Eisen aus, sind schließlich eine Band der NWoBHM. Und man darf sie bei denen der Bewegung einordnen, die sich heute etwas vom ursprünglichen Sound wegbewegt haben, wie Cloven Hoof oder Tank. Bei klaren Soundverhältnissen, sehr tighten Rhythmen und einem permanent hörbaren Bass nimmt sich die Leadgitarre ausgiebig Zeit für ihre Soloarbeiten. Wem das erste Stück „Retribution” nicht schnell genug war, der darf sich danach bei „Homeland” über Midtempo freuen. Wenn später auch „Edge Of Destruction“ ihr Speed-Limit nicht einhält, bringen die Briten knochentrocken ihren simplen Sound und werden niemals hektisch oder kompliziert. Nicht zu helle Vocals mit stellenweise etwas Roughness passen ins Bild und vervollständigen das Schema. Das wird ihnen noch solide Bangerschaften einbringen und man darf gespannt sein, wie Traitors Gate dazu ihr Stageacting anbringen. Vom Brofest 2017 haben wir sie noch in guter Erinnerung. Und „Fall From Grace” ist schon mal ein sicherer Mitgröler. Okay, das waren nun die Höhepunkte. Ihre Gleichmäßigkeit hat schon was, kann sich aber auch ziehen. Das wird jeder für sich entscheiden können, aber Durchschnittsware ist „Fallen” ganz sicher nicht, das wissen die Kutten und allen anderen sei das versprochen!

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer