TRASTORNED – into the void

Es geht heute mal wieder nach Südamerika. Naja, musikalisch zumindest. Trastorned aus Chile existieren seit 2009 und das Quartett hat sich dem blackened Thrash Metal verschrieben. Drei Demos und zwei Singles gehen bislang auf das Konto der Band. Viel mehr weiß ich von Trastorned auch schon nicht mehr zu berichten. Widmen wir uns also direkt dem mir vorliegenden Debüt mit dem Titel „Into The Void“. Hier haben die Chilenen acht Tracks untergebracht, wovon drei der Tracks vom 2014er „Witching Demo!“ stammen. Neunundzwanzigeinhalb Minuten bringt das schick becoverte Teil auf die Uhr, welches mich optisch etwas an 90er Jahre Death Metal erinnert.

Zur richtigen Einstimmung gibt es ein kurzes Intro, gefolgt von einem noch kürzerem Bass Intro, bevor es dann mit „Witch Hunt“, einem der drei besagten Songs vom Demo, auf die Glocke gibt. Schöner, schnörkelloser Thrash Metal in einem coolen Old School Outfit. Fronter Fist Banger Lonza schreit sich die Seele aus dem Leib. Das Ganze klingt wirklich wie aus einer Zeitmaschine und katapultiert einen direkt in die Zeit, als Thrash Metal noch roh und ursprünglich war. Die Tracks präsentieren sich ordentlich dynamisch und straight nach vorne. Hier mal ein kurzes Solo, dort mal ein geiler Bangpart und dazu der schwarzmetallische Gesang, lassen bei mir ganz von alleine den Kopf in Rotation geraten. Einer der abwechslungsreichsten Tracks ist „Miasma Of Death“. Hier haben Trastorned einen echten Nackenbrecher gebastelt, der auch direkt einschlägt und aufhorchen lässt – Anspieltip! Richtig düster wird es dann in der zweiten Hälfte des Titeltracks, in der „Fist Banger“ kurzzeitig in die tiefsten Tiefen abtaucht. Sphärisch und geheimnisvoll geht es im Folgesong „Dreadful Fate (Interlude)“ rein akustisch zur Sache, quasi als Einstimmung auf das kommende Brett „Insanity“. Zum großen Finale haben dann sowohl die Ohren, als auch der Nacken nochmal schwer zu arbeiten. „Reborn Through Hate“, ebenfalls von oben erwähntem Demo, versohlt einem ein letztes Mal ordentlich die Lauscher und man merkt einfach an der ungezügelten Energie das südamerikanische Temperament dieser Band.

Fans von alten Sodom, Tankard oder Risk sollten hier auf jeden Fall mal reinhören. Dieser Rundling macht richtig Laune, ist cool produziert, hat toll arrangierte Tracks und richtig Feuer unter der Haube. So kann das neue Jahr gerne weitergehen!

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen