TRONO ALEM MORTE – olhar atento da escuridao

Es braucht schon etwas Zeit der Betrachtung, bis sich beim Cover der Aha-Effekt einstellt. Nach dem Auflegen dieser Scheibe begeben sich die Ohren auf ein ähnliches Suchspiel, erstmal etwas Greifbares zu finden, von wo aus man weiter ermitteln kann. Dass es sich bei dem Gelärme dieser vier Portugiesen um so etwas wie Black Metal handelt, kann man erkennen. Und jetzt wird es schwierig, das Gehörte dahingehend weiter einzugrenzen, dass der Leser sich ein einigermaßen klares Bild machen kann. Das erste Stück dieser Scheibe „O Inverno Da Alma E A Sublime Libertacao“ kann mit seinen zehn Minuten Spielzeit wenig Klarheit bringen und wirkt wie ein garstiger Trauermarsch mit kranken Vocals. Letztere bleiben unclean und können von röhrig hallend bis krächzend zu wahren Wutanfällen mutieren. Wenn man genauer darauf achtet, erkennt man im Hintergrund schaurige Synthies, die leicht schräge Untermalungen bieten wie in einer alten Kinowochenschau zur Schwarz Weiß Zeit. Komplettiert wird das Getöse durch amtliche Beckenanschläge, die sehr plötzlich auftreten können. Diese sechs Tracks lassen weniger Songstrukturen erkennen, sondern mehr kreierte Soundlandschaften.
Über Rückkopplungen wundert sich niemand. Sehr kauziges Material, das sicher nicht jedem Undergrounder schmecken wird.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer