TYRAN – fists of iron (EP)

Shopping-Tour beendet. Gestern habe ich zum Einläuten des Wochenendes mal wieder einen digitalen Einkaufsbummel durch Bandcamp gemacht und stieß (natürlich) aufgrund des Covers auf Tyran. Ein relativ simples Oldschool Cover mit einem Skelettritter, der einen Morgenstern schwingt, da kann ich nicht dran vorbei. Eine geplant kurze Suche im Metal Archiv weitete sich dann doch zeitlich etwas aus. Dieses im Jahre 2020 gegründete Ein-Mann-Projekt von Nicolas Peter, der alles selber eingespielt hat, wurde ursprünglich unter dem Namen Martyr geführt, den Nicolas aber schnell aufgrund der großen Bandanzahl mit diesem Namen in Tyran änderte. Tatsächlich sind sowohl die ebenfalls im vergangenen Jahr erschienen Drei-Track EP “Highway Warriors”, als auch die vorliegende Fünf-Track EP “Fists Of Iron” anfänglich als Martyr veröffentlicht worden. Die Neuauflagen sind dann aber beide unter dem Banner Tyran auf den Markt gekommen und im Falle der “Fists Of Iron”  wurde gleich das anfängliche, doch recht langweilige rote Cover mit einer geballten Faust durch das bereits erwähnte, wesentlich ansprechendere neue Cover ersetzt.

Mit einem wahren “Lightning Strike” geht es gleich zu Beginn auf die Überholspur. Ein geiler knackiger Oldschool Gitarrensound versetzt einen in die goldenen 80er Jahre. Der ziemlich hohe Gesang passt da wie die Faust aufs Auge, auch wenn der Gesang an einigen sehr hohen Stellen teils recht dünn klingt. Dennoch geht bereits der Opener mächtig nach vorne und macht Bock auf mehr. Das bekommt man dann auch umgehend mit dem Judas Priest-lastigen Titeltrack, der mit seinen sägenden Gitarrenstrecken schnell zum echten Highlight avanciert. Was für ein geiler und gleichzeitig locker leicht runter gezockter Song. Wer diesen hört und nicht sofort die EP kauft, dem ist nicht zu helfen – Bombe! Um seinen Blutdruck dann wieder etwas unter Kontrolle zu bekommen, gibt es mit dem Instrumental “Thunder” einen gut dreiminütigen treibenden Verschnaufer. “Protectors Of Metal” legt dann einen ordentlichen Zahn zu und knallt mit voller Wucht aufs Trommelfell. Ein eingeworfenes zackiges Gitarrensolo lockert den Geschwindigkeitsrausch kurzzeitig auf. Auch ein mächtig geiler Song in dem Nicolas seine Gesangskünste unter Beweis stellt. Um die Klischee-Vollbedienung abzuschließen, gibt es zum Abschluss “Nothin’ But Metal” auf die bereits blutenden Lauscher. Hier geht es etwas rockiger zur Sache und als kleines Gimmick greift man in dem Stampfer auf Fahrradklingeln zurück. Bereits nach der ersten Strophe steht fest, auch Saxon mag der junge Mann. Ein cooler rund siebenminütiger Abgang und toller Ausklang dieser EP.

Wow, diese gut fünfundzwanzig Minuten strotzen vor purem Heavy Metal. Eine musikalische Hommage an die guten, alten Zeiten. Klingt abgedroschen, ist es in den meisten Fällen auch, aber hier kann man das wohl getrost so schreiben. Ein rundum gelungener Release. Top!

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen