UNAUSSPRECHLICHEN KULTEN – teufelsbücher

Dem aufmerksamen Oldschooler sind die Chilenen längst ein Begriff. Sie sind unter diesem Banner im todesmetallischen Underground seit 1999 unterwegs und werden besonders wegen ihrem deutschsprachigen Namen wiedererkannt. Nun bekam auch mal ein Album der Südamerikaner einen deutschen Titel und hier bei X-CRASH gehen die Lauscher weit auf. Los geht’s mit einem Piano, dann setzen Stakkatos, Beckengeticke und eine trockene Knochenmühle ein. Das Quartett mit zwei Gitarren baut nicht nur auf Leadgequietsche, sondern pflanzt auch versiert gesetzte Soloarbeiten. Beides verziert nicht nur, sondern bildet nahezu flächendeckend einen wichtigen Bestandteil. Dagegen tauchen kurze Synthiepunkte bloß zwischendurch als Stilmittel auf und haben sonst keine bedeutende Bewandtnis. Cool auch so ein hölzerner und unverzerrt kloppender Endpart in “Flapping Membraneous Wings”, ein charakteristischer Teil der Band. Obwohl viel Chaos herrscht, fast schon eine progressivere Richtung einschlagend, profitiert dieses fünfte Album von einem lebendig tackernden Drumwerk, welches sich gepaart mit reichlich Riffgerase zu einem Ohrenschmaus entwickelt. Alle Daumen hoch für die Band mit dem grammatikalisch fast korrekten Namen, auch wenn wir sie hier bei uns live wohl nicht so schnell vors Visier bekommen werden.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer