UNGFELL – totbringære

Akustisches wie Trommeln und Flöten klingen erst noch nach Volk, jedoch kümmern sich Ungfell aus Zürich eher um Black Metal. Dabei wird auf Basis der alten Schule vorangegangen, ohne abgründigste Tiefen und fetten Soundwänden, dafür aber gewisslich mit Chaos und Kälte. In den neun Tracks finden noch mehr Geräte von damals Verwendung, wie Schellen und nicht genau Definierbares. In “Wechselbalg” weniger unkonventionell eine Glocke, dafür aber Babygeschrei. Schrägen sind sicher drin; manchmal glaubt man, alles leiert ein wenig. Nun ja, hat etwas von Klamottenkiste. So richtig Fluss kommt nicht auf, womit wir schon auf ihrem 2018er Album “Mythen, Mären, Pestilenz” unsere Probleme hatten. Außer beim überraschend straighten Abschließer “Das Hexenmal”, welches digital als Single ausgekoppelt wurde und vom Rezensenten noch einen halben Zähler aus dem Ärmel zieht. Bestimmt nicht jedermanns Ding, besitzt aber gewisslich ein hohes Maß an Eigenständigkeit, auch wegen der deutschsprachigen Lyrics. “Totbringære” erschien bereits 2017 digital und auf Tape, jetzt bei Eisenwald noch einmal auf CD und limitiertem Vinyl.

Wertung: 6,5/10
Autor: Joxe Schaefer