UNLEASHED – no sign of life

Das Jahr 2021 neigt sich so langsam dem Ende zu, und man kann mit Recht behaupten, dass es bezüglich der Neuveröffentlichungen ein ziemlich gutes Death Metal Jahr war bzw. immer noch ist. Bereits im Januar hat mit Asphyx eine der alten Bands und Szene-Pioniere die Messlatte verdammt hoch gelegt. Unleashed spielen in der selben Liga, sind seit gut 30 Jahren dabei und sich immer treu geblieben. Ein wirklich schlechtes Album haben die einzig wahren Viking Death Metaller nie abgeliefert, und das ändert sich auch anno 2021 nicht. Das Vorgängeralbum „The Hunt For White Christ“ liegt gute drei Jahre zurück und war für mich das beste Album von Johnny Hedlund und seinen Männern seit längerer Zeit. Leider kann „No Sign Of Life“ nicht wirklich mithalten, und das hat zwei Gründe. Zum einen finde ich das Songwriting einfach schwächer. Die letzte Scheibe war unheimlich energetisch und offensiv.

„No Sign Of Life“ ist defensiver, wenn man es so formulieren möchte. Das Tempo ist insgesamt geringer, und vieles wirkt recht sperrig. Für Unleashed-Verhältnisse sind manche Sachen schon fast progressiv. Mag natürlich sein, dass andere Hörer das sogar als Pluspunkt werten, aber ich mag die Schweden am liebsten, wenn sie alles nach vorne werfen. Der Opener „The King Lost His Crown“ wurde bereits vorab über Youtube veröffentlicht und hat mich nicht wirklich vom Hocker gehauen. Natürlich gibt es aber auch Positives zu erwähnen: „Where Can You Flee“ kommt mit seiner verschachtelten Rhythmik richtig gut, und auch „Midgard Warriors For Life“ ist mit seiner dominanten Leitmelodie sehr gelungen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die beiden Stücke live noch mal eine ganz andere Wirkung haben, denn es gibt bezüglich des Albums, wie bereits erwähnt, einen zweiten Kritikpunkt, und das ist der Sound.

Die Produktion ist zwar differenziert, hat aber wenig Volumen, kaum Druck und ist mir einfach zu sauber und zu zurückhaltend. Das nimmt dem Album subjektiv betrachtet viel Energie und disqualifiziert es für meine persönliche Bestenliste der Death Metal Alben dieses Jahres, was ich sehr schade finde. Ich weise aber trotz aller Kritik noch einmal darauf hin, dass ich als absoluter Fan der Band hier sehr subjektiv bin! „No Sign Of Life“ ist kein schlechtes Album geworden und verdient es, gehört zu werden. Ich selbst komme hier aber nicht über sieben Punkte hinaus.

Wertung: 7/10
Autor: Felix Schallenkamp