UNSILENT – obscure & profane

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich diesen Bandnamen gegeben haben, ist dies hier das südamerikanische Trio mit Wurzeln aus der Metropole Santiago de Chile. In diesem Hause Unsilent rappelt zum dritten Mal der Black Metal Karton für ein Album. Dass man durch das Stimmengewirr zum Opener „Black Spells Of Death“ nicht durchsteigt, ist ein gewolltes Stilmittel und bloß ein Vorbote auf das was da noch kommt, denn wie Chaos und irres Geprügel geht, scheinen die Protagonisten schon lange verinnerlicht zu haben. Die elf Tracks offenbaren sich schon ziemlich eigenständig, doch die markanteste Zutat sind die uncleanen Vocals. Die wirken irgendwie ungreifbar und fegen im synthetischen Würgegriff verstümmelt durch die Zeremonie. Interessante Taktwechsel durch Halbieren der Geschwindigkeit gehören ebenso zum hohen Maß an Eigenständigkeit dazu, wie rasende Attacken über längere Strecken. Räume werden wuchtig bis in die Breite gefüllt. Analog zum Opener dieser Platte titelt die Schlussnummer „Blackest Spells Of Death“, und die kommt mit einem trockenen Solo wie aus einer engen Kammer, aber bis in die finalen Takte reichend und definitiv mit Aussage. Saustark! Und das ist auch gleich das Stichwort für den Híngucker von Coverartwork, was aber bei den Chilenen noch nie ein negativer Kritikpunkt war.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer