VADER – solitude in madness

Einmal Polnische Schlachtplatte bitte? Kein Problem! Die Death Metal Veteranen aus unserem Nachbarland sind zurück und ziehen Euch ordentlich die Falten aus dem Sack! Natürlich sind Vader ihrem unverkennbaren Stil treu geblieben und bieten schnörkellosen, old-schooligen Death Metal, der insbesondere durch die für das Genre ungewöhnlich organischen Vocals von Bandgründer Piotr „Peter“ Wiwczarek trotz aller Gradlinigkeit einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. Zieht man Vergleiche zum Backkatalog, erinnert „Solitude In Madness“ wohl am ehesten an das vor zwanzig Jahren erschienene Geschoss „Litany“. Hier wird nicht lange gefackelt: In weniger als dreißig Minuten bekommt der geneigte Hörer ganze elf Songs um die Ohren gehauen. Besonders das Triple zum Auftakt der Scheibe knüppelt ohne Gnade und lässt keinen Stein auf dem anderen. Sehr geil! Das hohe Energielevel des Albums wird durchgehend gehalten, auch wenn nicht alle Songs in dieser Überschallgeschwindigkeit über uns hereinbrechen. Schließlich ist ja auch ein wenig Abwechslung immer gerne gesehen bzw. gehört, und die gibt es durchaus. „Sanctification Denied“ zum Beispiel kommt im Kontrast zum Rest besonders von der Rhythmik deutlich vertrackter rüber. Völlig geil ist auch „Emptiness“, ein Death Metal Song mit dicker Rock `n` Roll-Attitüde und einem coolen Gitarrensolo, der einfach nur tierisch Bock macht! Abschließend gibt es noch den fett groovenden Nackenbrecher „Bones“. Übrigens mit einer Spieldauer von 3:56, also fast vier Minuten, das längste Stück des Albums. Vader kommen anno 2020 direkt auf den Punkt und konzentrieren sich auf ihre Stärken. Dabei hauen sie einem ein Killer-Riff nach dem anderen um die Ohren und haben ein kurzes, knackiges Album abgeliefert, das niemanden enttäuschen wird und einen hohen Unterhaltungswert besitzt!
Wertung: 8/10
Autor: Felix Schallenkamp