VICIOUS RUMORS – celebration decay

Vicious Rumors sind in unseren Landen ein gern gesehener Live-Act. Denn genau dort liegen die Stärken dieser US-Metal Veteranen. Zuletzt durften wir uns im vergangenen Jahr über die Jungs auf dem Keep-It-True freuen. Zu Vicious Rumors muss man wohl nicht viele Worte verlieren. Ihre Frühwerke aus den späten 80ern und den frühen 90ern wie “Soldiers Of The Night”, “Digital Dictator” oder “Welcome To The Ball” lassen wohl jedem Metalfan das Wasser im Munde zusammen laufen. Der Kopf hinter Vicious Rumors ist bis heute Geoff Thorpe, der seine Band regelmäßig mit neuen Musikern füllt. Die Liste an ehemaligen Mitstreitern, ob live oder fürs Studio, ist länger als das Telefonbuch so mancher Kleinstadt und liest sich wie das Who-Is-Who der amerikanischen Metalszene. Seine aktuelle Besetzung steht inzwischen schon seit zwei Jahren neben Geoff auf der Bühne. Das nutzt der sympathische achtundfünfzigjährige, um das dreizehnte VR Album einzuspielen. Heraus gekommen ist “Celebration Decay”, welches es auf eine gute dreiviertel Stunde Spielzeit schafft.

Ein moderner Sound bläst einem von Beginn an um die Ohren. Ein gewohnt knackiger und markanter Gitarrensound bildet die Basis der elf Songs und das sind unverkennbare Markenzeichen von Vicious Rumors. Gewöhnungsbedürftig dagegen der Gesang von Nick Courtney, der mich lediglich in den hohen Gesangspassagen auf ganzer Linie überzeugt. Seine normale Gesangsstimme passt gut zum aktuellen VR Sound, auch wenn ich mich erst mal dran gewöhnen muss. Er ist halt kein Carl Albert oder Brian Allen. Dennoch knallen die Songs und schon jetzt steht für mich fest, “Celebration Decay” ist das beste Vicious Rumors Album der letzten Jahre. “Arrival Of Desolation” ist mein erster Anspieltip. Geile Hooklines und eine super Gesangsleistung, die etwas an alte Glanzzeiten anknüpft. In die gleiche Kerbe schlägt “Asylum Of Blood”, der besonders von Geoffs erstklassiger Gitarrenarbeit lebt, obwohl hier doch eher in ruhigeren Gewässern gefischt wird. Cooler Song mit ordentlich Pfeffer im Arsch. “Long Way Home” schlägt irgendwie etwas aus der Reihe, ist aber nach dem zweiten Durchlauf ein starker Song.

Alles in Allem haben Vicious Rumors ein amtliches Album abgeliefert. Eine gute und cleane Produktion rückt besonders den Gitarrensound ins Rampenlicht. Vicious Rumors Fans werden an diesem Scheibchen ihre Freude haben, auch wenn sich der ein oder andere sicher erst mit dem Gesang anfreunden muss, aber unter dem Strich ist “Celebration Decay” ein solider Rundling und verdient sich seine acht Punkte redlich.

Wertung: 8/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen