VICTIM – nuclear nightmare

Aus mehreren Gründen sind Victim im Moment der heißeste Scheiß im Thrash aus deutschen Landen. Der Dreier aus Weimar hat vor drei Jahren das sehr amtliche Debütalbum „Planet Of Graves“ vorgelegt, konnte bereits auf mehreren kleinen Festivals die Banger beeindrucken und wird im März 2026 den Ruhrpott erobern. So und nicht anders ist das geplant und nichts anderes lässt schon der Opener „Purification“ vermuten, auch wenn er leiser beginnt. Die fülligen und scharfkantigen Riffs, die den Raum ausfüllenden Drums und das uncleane Gebell bedienen jene alte „Ride The Lightning“ Schiene, welche den Sound der Thüringer so sympathisch macht. Das eingängigere Titelstück folgt mit melodischem Bass und fettem Riff auf dem Fuße und zeigt sich mit zügigem Gedresche als würdiges Aushängeschild. Zum nächsten Track „Police Brutality“ war im Netz vorab schon ein Clip abrufbar. Der kompakte Midtempostampfer kloppt mitten auf die Zwölf, bis „Neonaticide“ danach wieder temporeicher auf die Tube drückt und den Chorus mitbrüllen lässt. Noch einmal etwas Unverzerrtes zum sonst ins Gesicht klatschenden „Pinnacle Of Immortality“ passt ins Bild. In über acht Minuten füllt „Cold World Slavery“ durch so einige Riff- und kleine Drumideen die Facetten aus, die mit mehreren Wiederholungen immer interessanter werden. Der Track wird live Spaß machen und in den Nacken gehen, davon sind wir überzeugt. Das wahrscheinlich schnellste Stück wurde kurz vor Schluss platziert, titelt „Ready To Bleed“ und lässt wieder einmal auffallen, dass der Bass auch hier einen markanten Part bekommen hat. Um den kompletten Abriss sorgt sich dann die fiese Säge des Finaltracks „The Other Side“. Ihr oben angeführtes Debütalbum mit einbezogen, gibt es keinen bloß durchschnittlichen Song des Trios. Darauf zu achten, wo Victim demnächst live auftreten, ist unvermeidbar.

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer

Label:EIGENPRODUKTION
VÖ-Datum:06.12.2025
Running Time:40:41
Format:CD, Vinyl, Mp3

Erhältlich bei:
Idiots Records

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