VOIVOD – the wake

Spätwerke seiner alten musikalischen Helden möchte man immer grandios finden, sind aber meistens nur ganz gut und verstauben dann doch im Plattenregal. “The Wake” von Voivod hat da überraschenderweise ganz anderes Potential. War alles nach dem Wiedereinstieg von Sänger Snake ganz okay bis gut, aber nicht überragend, hat das kanadische Quartett mit “The Wake” einen Hammer ausgepackt, der in direkter Reihe der Gottalben “Dimension Hatröss”, “The Nothingface”, “Angel Rat” und “The Outer Limits” stehen kann. Hier gibt es überbordende Spielfreude, Ideenreichtum to the Max und vor allem Songs mit Wiedererkennungswert. “The Wake” ist atmosphärisch, dynamisch und vor allem spannend von der ersten bis zur letzten Sekunde! Dank Gitarrist Chewy und Basser Rocky ist es Voivod gelungen, eine homogene Brücke vom ruppigen Thrash der frühen Jahre über psychedelische ruhige Passagen, postpunkige Versatzstücke bis hin zum ausladenden Progressive Rock der 70er Jahre zu bauen. Die Mini-LP “Post Society” hatte es schon angedeutet, aber erst “The Wake” zeigt Voivod wieder in voller Stärke – diese Platte muss man komplett am Stück hören, denn immer wieder nehmen Voivod Bezug auf vorhergehende Stücke, womit die Bezeichnung Konzeptalbum auch nicht allzu falsch ist. Der finale Track “Sonic Mycellium” wirkt dadurch fast wie ein Fazit der Platte. Als Fan des Longtracks Jack Luminous vom grandiosen “The Outer Limits” Album bin ich natürlich ausgerastet, als diesem Track direkt Passagen zitiert werden und eine direkte Brücke zu diesem Album geschlagen wird … You will never switch him off, when you’re hypnotized, don’t you dare to call his bluff, he’s well organized… Eine großartige Platte, die sicherlich in so einigen Jahrespolls zurecht ganz oben landen wird.

Wertung: 9,5/10
Autor: Bert Meierjürgen