VULTURE – ghastly waves and battered graves

Da ist er nun endlich, der zweite Silberling von den Geiern. Kaum ein Album habe ich zuletzt im Underground so sehnsüchtig erwartet gesehen wie die neue Vulture. Und ehrlich gesagt war ich selber auch total gespannt, weil ich den Sound auf der EP und dem ersten Album schon heftig abgefeiert hatte. Ist sicher nicht jedermanns Sache, gerade der Gesang mit Hall auf 2000, aber ich steh auf sowas! Schwein gehabt.

Also dann geht’s los, direkt am Anfang mit Kurzintro und Roto-Drumroll vorweg, der erste Song „Fed To Sharks“, ein Titel, den sich wohl auch jeder Fünftklässler hätte einfallen lassen können, aber so wollen wir das ja von Vulture. Die Riffs braten wieder mal gnadenlos und die Drums sind total auf den Punkt. Keine Ahnung wie die den Sound so hinkriegen, dass sich das echt nach 80er anhört und nicht wie der andere 08/15 Retorten Käse, der hier und da so grassiert. Ich bin absolut angetan vom ersten Stück, weil ich genau das bekomme, was ich erwarte: Speed Metal mit guten Riffs, krassen Drums und einzigartigem Gesang, aber absolut kompromisslos!

Geil, der zweite Song „The Garotte“ hat dann wieder so ein geiles Horror-Film-Keyboard-Intro, Mega! Hier merkt man dann auch, dass bei Vulture nicht immer Stumpf Trumpf ist, sondern es durchaus auch bei dieser Musik mal ein paar Melodieläufe und auch mal nicht nur Vollgas geben darf, passt!

Weiter geht’s mit „Beyond The Blade“, den man bereits aus dem Netz kennt, weil man zu dem Song ein Mega-Cheesy Video gedreht hat, was, wer hätte es geahnt, natürlich die Aufmachung eines 80s-Horror-Thrillers hat. Geile Produktion, Klappmesser, alles am Start! Scheint nicht ganz billig gewesen zu sein, das Ganze, aber Metal Blade hat wohl mal einen rausgehauen. Find ich gut, die Jungs haben sich das verdient. Sowieso finde ich, dass der Schritt zu Metal Blade gelungen ist. Wer Angst hatte, dass jetzt, wegen größerem Label, irgendwie ‘ne glattgebügelte Produktion und Möchtegern-Sound rauskommen, kann sich beruhigen. Es gibt Vulture, nix anderes und das ist auch gut so!
Auch mal was eher neues ist ein Hymnen-artiger Chorus im Titelstück „Ghastly Waves And Battered Graves“, der eingängig ist und live bestimmt Laune macht, das mit 3,8 Promille im Turm mitzugrölen. Der Song ist mit 6:01 Minuten auch der Längste auf dem Album. Man merkt auch hier ein bischen mehr Hang zur Melodie, was aber nix dran ändert, dass der Song voll aufs Fressbrett ballert!
Auch die weiteren Stücke sind, das was man bekommen will, wenn man Vulture bestellt. Inklusive weiterer cooler Songtitel wie „Tyrantula“ oder „Murderous Militia“. Das Album holt mich echt vom ersten Song an ab und ich bin total überzeugt, geile Scheibe. Ich hoffe, bei der aufwändigen Video-Produktion ist hinterher noch Kohle übrig, um ein paar coole Farb-LPs und vor allem geile Shirts zu machen, lohnen würde sich das wohl. Zum Release wird wohl auch eine kleine Tour gespielt, u.a. mit Antichrist und Bütcher. Am Besten holt man sich die Vollbedienung dann auf dem Detze ab (höhö).

Also was soll ich hier noch labern, neun von zehn Punkten für mich. Das kann man anders sehen, will ich aber nicht! Und Tschüss!

Wertung: 9/10
Autor: Janosch Besen