VULTURE LORD – desecration rite

Die dramatische Sprechstimme des Intros steht der melodischen Soundwand des ersten Songs “Bloodbound Militia” gegenüber. Auch wenn man kein großer Fan von Intros ist, unmusikalischen so wie so schon mal nicht, kann man fest behaupten, schon schlechtere Einstiege gehört zu haben. Hohe Geschwindigkeiten bestimmen die Zeremonie, nach Tempowechseln wird es auch kaum langsamer. Mit dem treibenden “Stillborn Messiah” geht es dafür noch zügiger nach vorn, das macht echt richtig Laune. Das vielseitige Riffing, welches manche Powermetalcombo vor Neid erblassen lässt, stellt ein solides Fundament. Der Soloüberflug im kesselnden “Diabolical Intervention” macht Eindruck. Überhaupt liefert die Leadgitarre überragende Jobs durch lebhaftes Solieren ab. Mein Favorit sind die Flirrereien in “Prepare The Coffin”, echt geiler Scheiß. Klar, dass “Beneficial Matyrdom” danach mal kurz etwas die Speed drosselt, jedoch nicht mit Verzicht auf Doppelfüße und eben diesen Soloarbeiten. Der Vierer baut immer wieder Kleinigkeiten ein, welche die Schlachtfelder interessant halten. Die acht Stücke nach dem Intro kommen wie aus einem Guss und machen mächtig Getöse. Über allen thront das Abschlussmonument “Perverting The Bible”, absoluter Anspieltipp! Schlussendlich bleibt nur noch die Empfehlung auszusprechen, dass “Desecration Rite” nicht nur wegen seinem ansprechenden Artwork in jede gut sortierte Undergroundsammlung gehört.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer