VULTURE – the guillotine

Die Zahl derer, die ihr erstes Demo “Victim Of The Blade” gehört haben, dürfte nicht sehr hoch gewesen sein. Wer jedoch auf dem Taunus Metal Festival und einigen anderen Zusammenkünften im Underground war, der wird die Westfalen von Vulture bereits mindestens einmal live gesehen haben. Jetzt haben sie genügend Stoff für ein Album fertig, das heißt passenderwiese “The Guillotine” und schneidet sich ebenso kurz und schmerzlos mit ungestümem Speed Metal durch die Gehörgänge. Nach einem schrägen Intro wie aus einem uralten Horrorfilm legt schon das parallel auf Vinylsingle ausgekoppelte “Vendetta” ein hohes Energielevel vor. Für acht Tracks regieren treibende Drums und schräge Shouts der keifigen Art, ähnlich wie bei Evil Invaders. Dazu immer wieder Schreie, tief Gebrülltes und viel Hall; die Vocals wollen sich nicht festlegen. Das gilt auch für die Gitarren, die kein prägnantes Riff oder Lead durchziehen, sondern nur drauf aus sind, im Tempo nach vorne zu treiben. Dafür setzen sie zahlreiche kleine Soli. Zu “Adrians Cradle” erklingt der Synthie noch einmal, jetzt jedoch so angestaubt wie im Intro. Keine Ahnung, die wievielte Band das von Stefan Genöcider nun ist, aber hier ist er neben der Gitarre mal wieder an den Drums zu hören. Live werden sie von einem Aushilfsdrummer unterstützt. Schräubchenzähler werden den Synthie zum quasi-Titelstück “Triumph Of The Guillotine” verteufeln, oder dass er überhaupt zu häufig auftaucht. Anderen fehlt zwischen dem ganzen Patchwork vielleicht etwas geradlinige Substanz, mit der diese Chaoten aber eben genau nichts zu tun haben wollen. Auf jeden Fall bekommen wir hier genau das richtige Material von genau der richtigen Band, die sich definitiv reinkniet und dafür alles gibt. Und allein das schon muss belohnt werden! Abschließend seien noch wichtig zwei beteiligte Namen erwähnt, nämlich Olof Wikstrand von Enforcer für Gastvocals und Patrick W. Engel für das Mastering.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer