WAMPYRIC RITES – the eternal melancholy of the wampyre

Dieses Trio aus Ecuador weist seit Gründung 2019 bereits eine sehr lange Liste von Demo-, Split-, Single- und EP-Veröffentlichungen auf, doch “The Eternal Melancholy Of The Vamprye” ist nun endlich das Debütalbum, dominiert von Rohheit, Kälte und kratzender Aggressionen. Fällt die Betrachtung auf den Gesamtamerikanischen Kontinent, kann die Nordgrenze von Mexiko auch gern als Oldschooltrennung gesehen werden, denn südlich von ihr muss man nur in verschwindend geringer Menge mit Trendverseuchung rechnen. Ganz sicher auch nicht bei diesen Black Metallern, die ganz sicher Frost und schneidende Kälte kreieren können. Ein übersteuertes Piano macht den Weg frei für eine leiernde Orgel, nur dauert diese Art von Einführung im Opener “Ancient Spectres Of The Forlorn Forest” fast drei Minuten, bis die erwartete Gewalt einsetzt. Sehr geil der Beginn des Titeltracks, den Flitzefinger Vrolok mit einem quirligen Solo bestreitet. Die metal-rebellische Brachialgewalt im Finale von “Grim Funeral Inside The Dusty Dungeons Of Time” muss noch Erwähnung finden, weil in ihr noch einmal die grellen Saiten von Gitarrist Vrolok gelobt werden müssen. Und diese sechs Tracks sind epische Brocken, der längste von ihnen titelt “Under An Amethyst Sky”, braucht zwölf Minuten, bekleidet die Finalposition und kennt keine Schwachstelle und keine Tempodezimierung, sehr wohl aber ein ziemlich genial ergreifendes Solo. Okay, ich seh schon, da muss noch ein halber Zähler drauf …

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer