WITCHUNTER – metal dream

Witchunter aus Italien sind wahrlich keine Neulinge mehr im Metal-Zirkus. Bereits seit 2008 ist der speedige Heavy Metal Fünfer aktiv und kann bislang auf einige Veröffentlichungen zurückblicken. Dennoch ist das letzte Album bereits sechs Jahre her und nur eine Split mit Blackevil hat den Fans die Wartezeit bis dato verkürzt. Jetzt hat das Warten aber ein Ende und die Witchunter legen mit „Metal Dream“ ihr drittes Album vor.

Mit dem rund einminütigen Instrumental-Intro „Pre-hell-ude“ startet das Quintett, bevor es mit dem Titeltrack dann erstmals rund geht. Schnittige Gitarrenattacken laden direkt zu nickenden Kopfbewegungen ein. Das geht mal gut nach vorne und Fronter Steve Di Leo verleiht dem Ganzen mit viel Abwechslung noch einiges mehr an Tiefe. Mit dem knapp sechseinhalb minütigen Banger Black Horror zeigen die Jungs, dass sie auch mit gedrosseltem Tempo ordentlich Druck machen können. Teils schon episch getragen, gespickt mit geilen Gitarrensoli, arbeitet man sich durch den Track. Deutlich zügiger zeigt sich „Rolling Queen“, der einem anständig einheizt, coole und abwechslungsreiche Nummer. Mein nächstes Highlight ist „Crimson Skies“ mit seinem geilen Chorus, das ebenfalls schön nach vorne ballert. Da kommt auch schon ein weiterer Höhepunkt der anderen Art um die Kurve: „Space Ritual“, welches sich als wirklich spaciges Instrumental entpuppt und mit seinem mitreißenden Orgeleinsatz aufhorchen lässt. Geile Nummer und definitiv eine sehr passende Abwechslung der bisherigen Tracks. Das folgende „Restless“ hält nochmal eine kleine Spcae-Exkursion im Mittelteil bereit, echt durchdacht. Mit dem rhythmischen „Hold Back The Flames“ läuten wir die zehnte und letzte Runde ein. Wieder ein Stück der entschleunigten Art, erinnert mich der hintergründige Chorus etwas an die „Kings Of Metal“, sehr interessant und spannend das Ganze.

Witchunter haben es wirklich geschafft, mich an vielen Ecken zu überraschen. Die Songs sind selten vorhersehbar und gerade die zweite Hälfte des „Metal Dream“ lockt den Fan aus seiner Komfortzone. Die Italiener haben hier ein echt klasse Album geschaffen, was sicher nicht jedem gefallen wird – mir schon und ich werde mir mal gleich die nächste Runde gönnen.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen