WITHERFALL – nocturnes & requiems

Das eigenveröffentlichte Debüt der Prog Power Metal Senkrechtstarter um Saitenhexer Jake Dreyer (Iced Earth) wurde über Century Media nun wiederveröffentlicht. Es wurde in der Presse überwiegend positiv aufgenommen und daran ändert sich auch jetzt nichts. Ich selbst habe mich mit dem Album relativ schwergetan. Einerseits, weil es nicht leicht zugänglich ist, andererseits, da es trotz einiger großartiger Momente doch manchmal Langeweile versprüht. Aber von vorn. Das Album beginnt mit dem starken Eröffnungsdoppel „Portrait“ und „What We Are Dying For“. Der eher Midtempo-lastige Opener mit seinen schnellen Soli führt zum teils rasend schnellen, teils sehr atmosphärischen zweiten Song, der mit einem starken Akustikgitarrensolo aufwarten kann. Generell ist die Scheibe immer dann am besten, wenn die geniale Gitarrenarbeit im Vordergrund steht. Weiter geht’s mit „Act II“, welches den Mittelteil des Albums darstellt und aus den drei zusammenhängenden Stücken „Sacrifice“, „The Great Awakening“ und „End Of Time“ besteht. Hierbei führen die akustischen Zwischenparts, die eigentlich Spannung aufbauen sollen, leider häufig zum Gegenteil, nämlich Langeweile und Leerlauf. Nichtsdestotrotz gibt es auch hier tolle, abwechslungsreiche Momente wie der Blastbeat Part in „Sacrifice“. „End Of Time“ stellt mit seinen schnellen Strophen und dem tollen Refrain das Highlight des Albums dar, während es wieder über einen recht langweiligen Part in das „Finale“ „Nobody Sleeps Here“ leitet. Nocturnes & Requiems ist ein tolles Album, welches immer wieder durch großartige Musikalität glänzt, jedoch etwas in die Länge gezogen wirkt.

Wertung: 7/10
Autor: Dominik Herr