WRAITH – undo the chains

Wraith aus dem US Bundesstaat Indiana habe ich schon seit längerem auf meiner Einkaufsliste auf Bandcamp. Warum ich mich bis dato zu keinem Kauf durchringen konnte, weiß ich im Nachhinein auch nicht mehr. Ihr zweites Album „Absolute Power“ hat mich beim ersten Durchhören echt beeindruckt, dennoch hab ich es wieder aus den Augen verloren. Nun steht seit wenigen Wochen das Nachfolgealbum der thrashigen Speed / Black Metaller zum Kauf bereit und da habe ich direkt die Gunst der Stunde genutzt und zugeschlagen. Wraith haben sich vor fünf Jahren gegründet und bereits einiges an Veröffentlichungen vorzuweisen, unter anderem sieben Singles und mit „Undo The Chains“ erblickt ihr dritter Longplayer das Licht der dunklen Welt. Zwölf Tracks tummeln sich auf dem aktuellen Rundling mit dem herrlich bunten Cover, dass einen kettensprengenden Dämonen vor einer Kirche zeigt.

Ein zünftig, düsteres Intro weist den Weg in die Unterwelt, gefolgt von einem stampfenden Instrumental im Midtempo, der die Nackenmuskulatur aufwärmt. „Dominator“ gibt, wie es der Name schon sagt, von Beginn an die Richtung vor – auf die Fresse. Reudig, rotziger punkbeeinflusster Speed / Black Metal ballert einem um die Ohren, eingerahmt von einem ebenso reudig krächzenden Matt Sokol am Micro. Bands wie Midnight oder Toxic Holocaust standen hier hörbar Pate, dennoch klingt das Quartett eigenständig. Spätestens zum Bangmonster „Gatemaster“ brechen alle Dämme und die leeren Bierdosen fliegen durchs Wohnzimmer. Geile Sch… , was die Jungs hier abliefern. Simples Riffing, das aber zielsicher ins Schwarze trifft und die metalerischen Urinstinkte anspricht. Der Titel des letzten Albums „Absolute Power“ ist auch auf dem aktuellen Output sechshundertsechsundsechzigprozentig Programm. Was für ein mächtig straightes Geballer ohne Schnörkel und einfach nur mit Energie auf die Ohren. Hier reihen sich wirklich Riffattacke an Riffattacke, was zur Folge hat, dass mein Nacken langsam ausleiert. Weitere Songs werde ich hier nun nicht mehr rausstellen, denn die komplette Scheibe ist einfach Killer.

Zweiunddreißig schmutzig dreckige Minuten, die Wraith zusammen gemauert haben. Wer also auf urigen Thrash / Speed / Black Metal steht, wird an diesem Album eine Menge Spaß haben. Wer Wraith bis dato noch nicht kennt, sollte dies zwingend nachholen – Wraith rips your ass off !!!

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen