WRECK-DEFY – powers that be

Wreck-Defy wurden 2016 von Gitarrist Matt Hanchuck gegründet. Die in Ontario / Kanada beheimatete Band schreibt sich feinsten Thrash-Metal auf die Fahne. Ob das so zutrifft, sehen wir später. Seit ihrer Gründung war die Band stets fleißig und veröffentlicht mit „Powers That Be“ bereits ihr drittes Album. 2017 starteten Wreck-Defy mit ihrem Debüt „Fragments Of Anger“ durch. 2019 wurden mit „Killing The Children“, sowie „Broken Peace“ zwei Singles veröffentlicht. Zusätzlich erblickte das zweite Album „Remnants Of Pain“ das Licht der Unterwelt. Scheint so, als hätte Mr. Hanchuck seine Hausaufgaben gemacht. Und auch seine Mitstreiter sind keine Unbekannten. Sänger Aaron (ex-Annihilator), Bass Monster Greg Christian (ex-Vicious Rumors, ex-Testament) und Drummer Alex Marquez (ex-Demolition Hammer, ex-Dethroned) haben sich ihre Sporen verdient. Umso interessanter wird es, was „Powers That Be“ zu bieten hat. Wobei bei so geballter Qualität die Messlatte schon sehr hoch hängt.

Bereits mit dem Opener zeigen die Mannen, wo der Frosch die Locken hat. „Beyond H8“ donnert mit Urgewalt mitten in die Fresse. Danach gibt sich der Titelsong des Albums „Powers That Be“ die Ehre. Ungewöhnlich, da im Regelfall Aushängeschild einer Scheibe, kommt der Song mit einer Laufzeit von knapp über sieben Minuten um die Ecke. Stört aber ausnahmsweise überhaupt nicht. Coole Riffs, knackige Tempowechsel und variabler Gesang lassen den Titel sehr kurzweilig erscheinen. Teilweise erinnert der Gesang an alte Grave Digger, was ziemlich gut rüberkommt. Das dritte Stück „Skin“ fügt sich strukturell nahtlos an, wobei ich hier stellenweise Megadeth im Kopf habe. Generell würde ich „Skin“ sogar als ziemlich guten normalen Heavy Metal Song bezeichnen. „Drowning In The Darkness“ würde ich wie die beiden vorigen beschreiben, ist aber stellenweise zu „seicht“. Hier könnte es ein wenig mehr Härte vertragen. Die kommenden drei Stücke, „Space Urchin“, „Scumlord“ und „Freedomless Speach“ sind alles feine Midtempo-Songs, die gelegentlich das Gaspedal auch mal nach unten drücken. In der Folge wird es mit „Goodbye To Misery“ wieder schneller und härter. Unglaublich wie die Songs allein durch Aarons Vocals gesteuert werden. Respekt. Mit „I Am The Wolf“ endet das Album mit einem zweiten knapp sieben Minuten langen Titel, an dem ich wieder nix zu meckern habe.

Leute, das ist Premiere, zwei sieben Minuten Stücke, welche ich, neben dem Opener „Beyond H8“, sofort als Anspieltipps benennen würde. Was soll ich sagen? Wreck-Defy bieten mit „Powers That Be“ ein richtig gutes Stück Metal. Kraftvolle Produktion, für meinen Geschmack hier und da ein bisschen zu clean. Hätte gerne etwas mehr Dreck dabei sein dürfen. Aber die anfangs von mir erwähnte hohe Messlatte wurde mindestens erreicht, ansatzweise sogar übertroffen. Wirklich starke Scheibe!!

Line-up:
Aaron Randall – Vocals
Matt Hanchuck – Guitar
Greg Christian – Bass
Alex Marquez – Drums

Wertung: 8/10
Autor: Hessie James