XENOTAPH – media morte in vita sumus

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Xenotaph gegeben haben, sind dies hier die US amerikanischen Black Metaller. Mit seichten Tönen gehen diese in den Zyklus von neun Tracks, mit angestrebter Dunkelstimmung, hohem Tempo und Hang zu Disharmonien. Irgendwie entsteht ein weiches Soundgebilde, aus dem das Schlagzeug klar hervorkommt. An zweiter Stelle zeigt sich das eingängige „Burning Core Of The Psyche“, das ein gutes Aushängeschild für das Album abgibt. Danach führt „Bound In Eternal Opposition“ in extrem groovige Vorwärtsprügeleien, ein Magengrubentreter, der wesentlich härter kommt. Während „Martyred In Trinity“ in Sachen Atmosphäre noch einen drauflegt, wechseln nach einem Intermezzo die Rifflagen in „Vermin Hierarchy“ so häufig, dass es fast schon wirbelt. Gegen Ende fällt die Abwechslung nicht mehr zu groß und weniger spannend aus, jedoch bleibt die Aufmerksamkeit am Ball. Das ellenlange Fade-out vom pre-Finaltrack „Into The Void“ wird nichts anderes, als der gekonnte Übergang zum Abschließer „The Shattered Firmament“, der relativ unspektakulär rüberkommt. Immerhin, jedes Stück hat seine eigene Identität und wird wiedererkannt. Jetzt muss der Oldschooler nur noch von diesen achtundvierzig Minuten ergriffen werden, wenn er schon auf grobe Roughness und Frostbiss verzichten muss. Das Album mit dem übersetzten Titel „Mitten im Tod sind wir im Leben“ dieser derzeit nicht aktiven Band erschien 2017 als Cassette bei Transylvanian Tapes.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer