ABERRATION – refracture

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Aberration gegeben haben, sind dies hier die Todesschützen aus Minneapolis mit ihrem ersten Album. In den letzten vier Jahren nach ihrer Gründung gingen eine Single, eine Split und eine EP voraus, der Longplayer erscheint jetzt. Das Intro steckt vorgeschraubt im Opener „Antithesis“ und wird allmählich lauter, bis die Maschine samt abgründiger Growls einsetzt. Eine unbestimmte Untergangsstimmung entfaltet sich, Vernichtung und Chaos bestimmen die Zeremonie. Kleine Verschnaufpausen werden nicht leiser und klingen ebenfalls bedrohlich. Plötzlich unterbrochene Dauerfeuerstrecken wie bei einem automatischen Gewehr beenden das Monument. Im folgenden „Wresting Vibrations“ setzt der zwei-Gitarren-Vierer auf deutliche Disharmonien, die dichten Unvorhersehbarkeiten bleiben. Gerne wird zügig gehämmert, unterbrochen durch trägere Schlepp-Phasen wie in „Blighted“. Der nahtlose Übergang in den Titel- und Finaltrack kommt wie angeschweißt. Bei der altschuligen Produktion wurde schon in soweit auf Klarheiten geachtet, dass alles gut heraushörbar bleibt. Hall und Grummel sind dabei wichtige Stilfaktoren. Unter den fünf Tracks des Albums befindet sich keiner unter sechs Minuten, aber gleich zwei über zehn. Ein beachtlicher Lärmbatzen für den Genuss zwischendurch.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer