ACROLYSIS – revolution

Wenn man mit seinem Kumpel in der Küche sitzt und über neu erschienene Musik philosophiert, kann auch mal ein Review dabei rumkommen. Geschnappt haben wir uns dazu das erste Album des Sydney-Dreiers Acrolysis, weil ein kurzes Reinhören recht interessant klang. Begonnen wird mit einem Einspieler zum instrumentalen und mit über vier Minuten sehr langen Intro „The Broken Son“, das zusätzlich mit zarten Tasteninstrumenten einen schon recht verhaltenen Beginn bildet. Das zieht sich ganz schön, ohrenscheinlich soll der Hörer erstmal eingelullt werden, bevor er überrascht wird. „Kingdom Come“ ist dann die Erlösung durch organische Drums im authentisch trockenen Drumsound, eines sehr uhrwerktighten Schlagzeugs. Sonst kommt das Drumming schon sehr nach Lars Ulrich. Dann wird’s zwischen Mid- und Uptempo thrashig zackig. Die Vocals erscheinen kehlig, Shouter Konstantine ist auch noch für die Gitarre zuständig. Er bemüht sich am Mikro , seinen Gesang an einen jungen James Hetfielt  anzulehnen. Das mit einem Sprachsample beginnende „Revolution“ erinnert auch gleich an die „…And Justice For All Zeit“, obwohl auch gerne das Tempo angehoben wird. „All Quiet On The Homefront“ scheint eine Hommage an „For Whom The Bell Tolls“ zu sein, offensichtlich haben wir es hier tatsächlich mit Freunden des San Franzisco Vierers zu tun. In diesem Zusammenhang werden uns gleich die Finnen von Am I Blood ins Gedächtnis gerufen, die Ender der 90er sehr nah an frühe Metallica kamen. Bei „Over The Razors Fence“ sind wir uns sicher, dass Konstantine auch schon mal Chuck Billy gehört hat. Der Slowpart in „Liar“ kommt sehr gut an und bildet einen gelungenen Gegenpart zum sonst thrashlastigen Material. Okay, man kann diese Scheibe nur schwer hören, ohne an Hetfield und Co. zu denken. Also wer auf alte Metallica steht, könnte diese Platte mal versuchen. Wer mehr Eigenständigkeit haben will, schaut besser anderswo.

Wertung: 6/10
Autor: Michael Staude & Joxe Schaefer