AFFLICTION VECTOR – contra hominem

Ja sicher. Natürlich erinnern wir uns noch an Affliction Vector, den Black Death Muckern aus Triest. Zuvor gab es die Debüt-EP „Death Comes Supreme“ aus dem Jahr 2020, die bei uns schon ziemlich eingeschlagen hat und auch in den Jahres Top-Ten landete. Nun eröffnet ein krankes Piano im Opener „Antiuomo“ das Debütalbum der Italiener. Dann, wie danach die Riffwände einsetzen, wird es langsam brachialer. Auch diesmal werden wieder Untergangsklänge erzeugt, aber viel mehr durch sphärische Wutanfälle mit entspannteren Lärmereien zum Luftholen zwischendurch. Die Songlängen dieser acht Tracks variieren locker von nicht mal einer Minute bis zu sechs Minuten. Auflockernde Ideen und munter quietschende Rückkopplungen halten die Angelegenheit spannend, verbinden Zerstörung auf ihre Weise tatsächlich mit etwas Schönem. „Nero Gorgo“ stellt so einen erwähnenswerten Vertreter dieser Zunft, den wollen wir gleich noch einmal hören. Dass ganze fünf Jahre bis zum Debütalbum vergehen mussten, ist schon eine kleine Hausnummer. Die Gesamtspielzeit von bloß unter einer Stunde eine andere, jedoch wurde diese Scheibe schon ein Statement, auch wenn einem die sich zum Schluss hin steigernde Durchschlagskraft ihrer EP von 2020 nicht mehr in so hohem Maß entgegen drückt.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer

Label:IRON BONEHEAD
VÖ-Datum:06.06.2025
Running Time:28:30
Format:CD, Vinyl

Erhältlich bei:
Idiots Records

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