ARALLU – death covenant

Als Underground Seven-Inch Sammler stößt man immer wieder mal auf besondere Exoten, und irgendwann auch mal auf für dieses Medium untypische Herkunftsstaaten. Der geologische und ideologische Ausgangspunkt der Death- und Blackmetaller kann man weder im Intro, noch im chaotisch wirbelnden „Prophecy Of The Dead“ verleugnen. Warum auch? Die Mannen aus Israel stehen nicht nur zu ihrer Heimat, sondern wollen dortige Gepflogenheiten zusammen mit ihrer Musik in die Welt hinaustragen. Wie bei Melechesh werden sie von ihren Anhängern auch dafür geschätzt. Shouter und Gitarrist Butchered war auch mal Live-Member bei den östlichen Folk-Extremisten. So sticht auch auf ihrem achten Album der Orient nicht nur wieder dezent heraus, sondern bestimmt die Stilistik mit. „Ruler Of The Seven Worlds“ tritt noch mehr aufs Gaspedal und peitscht wie ein warmer Wüstenwirbelsturm. So titelt auch gleich das undurchsichtigere „Desert Shadow Will Rise“, ein verlassener Attackenprügler ohne Fluchtversuch. In „Under Jerusalem’s Temple Mount“ übernimmt eine Langhalslaute die Leads. Das Saiteninstrument hat tatsächlich den gleichen Status wie die Gitarren, die Drums regieren jedoch noch vor den Bechertrommeln. Der Gesang variiert, stellt im deutlich überwiegenden Teil Growls, und kann im wie im unbedingten Anspieltipp „Humanity Death Embrace“ in einem Growlmeer versinken. Arallu stehen inzwischen produktionstechnisch nicht mehr im Proberaum und fahren schon Klarheiten und Tiefen auf, was sich in den Feldern etwas sanfterer Klänge auffällig druckvoll bemerkbar macht. Für Oldschooler mal eine ohrentechnisch empfehlenswerte Abwechslung, die allerdings auch süchtig machen kann. Wie auch immer das Experiment ausgeht – der Wunsch, den Vierer mal live zu erleben, dürfte auf allen Seiten groß sein.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer