ARDE — ancestral cult

Es wird allmählich lauter. Das zweite Album der Berliner Black Metaller baut auf ordentlich dichtes Soundgetöse, entsprungen aus der Macht von zwei Gitarren und einem Tieftöner der Bassistin Celia von den Sludgedoomern Aptera, die ebenfalls von der deutschen Hauptstadt aus dröhnen. So kann man sich über den Groove auf dieser Scheibe auch nicht beschweren, denn die breitflächigen Atmosphären haben anerkennenswerten Tiefendruck. Das macht eine Menge aus, damit sich die fünf Tracks tief in die Magengegend bohren können. Eine zart singende Stimme zu akustischen Klängen bildet das Intermezzo „Sile“, mal ein ganz anderes Klangbild, das die Scheibe in zwei Hälften teilt. Danach in „The Birch“ nimmt die vorantreibende Aggressivität noch zu, das funktioniert sogar im mitstampfbaren Midtempo. Aus diesem Fahrwasser reißt den Fünfer erstmal gar nichts, denn das ist der feste Fahrplan. Ein leiserer Beginn von „Vesica Piscis“ stellt einen der wenigen Ausbrüche dar, die eingeflochtene Sprechstimme gegen Ende trägt dagegen zur Atmosphäre bei. Der gemeine Undergrounder wird von diesem Album abgeholt, daran besteht kein Zweifel. Schwieriger wird es sein, eines von den 200 Exemplaren der veranschlagten Auflagenkapazität abgreifen zu können.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer