ATOMIC WITCH – death etiquette

Nach einem Abend in Hamburgs Kult-Location, dem Bambi Galore mit drei Brutal Death Bands, klingt Thrash / Death Metal aus den Staaten fast schon nach Erholung am Sonntagmorgen. Also legen wir mal die bereits zweite Scheibe der Clevelander Atomic Witch auf und lassen uns mal überraschen. Seit 2016 ist das Quintett aktiv, aber sagt mir ehrlich gesagt nix. Einige EPs, Singles und ein Demo können die Jungs auf ihrer Habenseite verbuchen. Drei Jahre nach ihrem Debüt kommt nun also mit „Death Etiquette“ das Zweitlingswerk auf den Markt. Den Startschuss zu der rund achtundzwanzigminütigen Thrash / Death Attacke gibt „Morgue Rat“, der mal gleich zeigt, wo die Reise hingeht. Fettes, messerscharfes Riffing mit geilen Bangparts fliegen einem um die Ohren. Hier gibt es gar progressive Parts, die dem Ganzen eine echt ambitionierte Note verleihen. Geil auch die aufgeteilten Gesangsparts. Gorg The Impalers recht typisches Thrashgekeife wird gesanglich immer wieder von Saitenmann King Dagon mit hohen Screamingeinsätzen unterstützt, sehr coole Kombination. Hier wird generell doch recht viel Abwechslung geboten, denn auch die Songstrukturen sind wenig vorhersehbar und überraschen immer wieder. So kommt auch beim wiederholten Durchlauf keine Langeweile auf. Eine echt fette Produktion rundet den Spaß noch ab. Mein absolutes Highlight der acht Tracks ist „Sabbath Breaker“, der zu Beginn eine kleine Destruction Hommage enthält. Vorwiegend wird auf dem Rundling dem schnelleren Tempo gefrönt, aber eben die punktgenau gesetzten Wechsel ins Midtempo oder treibende Strecken machen echt richtig Laune. Hört euch dazu alleine mal die letzten beiden Songs „Skelecidal“ und „Vicious Mistress“ an. Nach dem Durchlauf, der viel zu schnell vorbei ist, bleibt bei mir die Erkenntnis, dass Atomic Witch ein echt fetziges Thrash Metal Brett zusammengebastelt haben. Hier bleibt wenig Raum für Kritik und wenn, ist das Nörgeln auf hohem Niveau, wie etwa die zu kurze Laufzeit. Entsprechend fallen natürlich auch die Punkte für das Zweitwerk der Amis aus.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen

Label:REDEFINING DARKNESS RECORDS
VÖ-Datum:25.07.2025
Running Time:27:20
Format:CD, Vinyl, Mp3

Erhältlich bei:
Idiots Records

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