BEDSORE – hypnagogic hallucinations

Meine Güte, was passiert da denn? Diese Frage kann man sich stellen, wenn man sich einen Eindruck des Sounds der Band holen will, dabei aber das Intro anklickt und auf wabernde Orgeln stößt. Ist das jetzt tatsächlich eine weitere Retro Seventies Rockband, oder was geht hier ab? ja gut, wenn man jetzt eh nicht so der große Fan von Intros ist, sieht man das zwiespältig. Man muss den vier Römern aber zugestehen, dass sie mit dem ersten Teil des Intros einen genial aufsteigenden Spannungsaufbau hinbekommen haben für den eigentlichen Opener “The Gate Closure (Sarcoptes Obitus)”. Taucht man tiefer in diese Sachverhalte ab, erachtet man die dargebrachten sieben Tracks als immer interessanter, obwohl nichts sich als so wirklich greifbar offenbart, und vor allem ziemlich unbillig produziert wurde. Das hochwertige Material zeigt sich proggig, besitzt Black Metal Kälte, mal mit gesprochenen Worten eingefügt, oder versucht den Hörer wieder auf eine ganz andere Schiene zu führen. Einmal von allem bitte …! Es passiert aber nicht wirklich alles auf einmal, sondern eher nacheinander gepatchworked. Dann zeigt man sich mit lautem Geknalle, oder leiser Filigrantechnik, setzt sich aber auch mit kernigem Abgeriffe wie in “At The Mountains Of Madness” in Szene. Dieser Song muss übrigens als Anspieltipp angeführt werden, denn da ist das alles drin. Breitflächige Growls mit stumpfem Hall legen keinen gesteigerten Wert auf Tiefe, wohl aber das dynamische Songwriting. Das Teil rennt genau vierzig Minuten und muss unbedingt mehr als acht Punkte bekommen. Mein Ding ist es eher nicht so, obwohl die Machart sehr gefällt. Daher müssen die Daumen hoch gehen. Aber muss jetzt zum Schluss noch erwähnt werden, dass bei aller metallischer Arbeit und einem weiter gestecktem Oldschoolrahmen noch irgendwo Synthies zu hören waren? Nee, glaub nicht!

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer