DEGRAVED – spectral realm of ruin
Bei der Mucke, die sich hinter dem gefährlich hellblauen Coverartwork verbirgt, handelt es sich um tödlichen Stahl aus Seattle. Das sehr trocken geschlagene Gemenge wird zu Beginn der Verszeilen des ersten Stücks „Pariah Of Death & Darkness“ angenehm straighter gekloppt. Unangenehmer darin das eher eckig wirkende Solo, das sich alle Zeit nimmt. Der Vierer mit einer Gitarre setzt auf Waschküchenriffs und gibt darin Bässen die Möglichkeit, sich Raum zu nehmen. Mehr geschossen wird der Nachfolger „Sulfuric Embalming“, bis man zur Hälfte mal für Maschinengewehrsalven herunterdrosselt. Der raue und knorzige Bass in „Inept Descent“ wird in einer Pause mal erkennbar. Ein Song, in dem auch einmal kurz eine momentane Synthietapete bis zu Erkennbarkeit durchdringt. Nicht von weit hinten, sondern eher in die Mitte gemixt, aber noch ohne Dominanzambitionen kommen voluminös ausgeraunzte Vocals zum Zug. Überraschend gradlinig gerippt wird im Siebenminüter „Unseen“ vorgeführt, wie der Nacken trainiert wird. Ein echter Slowpart trennt den Felsen in zwei Teile. Hier nehmen wir zum zweiten Mal Synthietapeten wahr, aber auch einen spannenden Aufbau zum erhofften Wiedereinstieg, der dann aber bis zum doch eher plötzlichen Songende nicht mehr eintritt. Wirklich cool auch das Solo vom mit einer Rückkopplung abgewürgten „March Of The Undead“, nur diesmal nachvollziehbarer gezockt. Das Feedback reicht bis in den Abschließer „Vacuous State“, nach dem durch ein Fade-out das Ende auch deswegen etwas brutal ausfällt, weil trotz der gut eingegroovten Stimmung nun doch schon Schluss ist. Kann man aber so stehenlassen. Dieses Debütalbum zeigt sich abwechslungsreich und hat das Potenzial, öfters gehört zu werden. Es macht Bock, die Band weiter auf dem Schirm zu lassen.
Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer
| Label: | DARK DESCENT RECORDS/ME SACO UN OJO |
| VÖ-Datum: | 14.11.2025 |
| Running Time: | 35:31 |
| Format: | CD, Vinyl, Mp3 |
Erhältlich bei:
Idiots Records


