FIFTH ANGEL – third secret

Auch Fifth Angel aus Seattle waren für eine halbe Ewigkeit weg vom Fenster. Nach der Trennung von Sänger Ted Pilot 1989 löste sich die Band auf, und ihre Mitglieder waren mit Ausnahme von Drummer Ken Mary nur spärlich in anderen Bands aktiv. Bis der Ruf vom Keep It True Festival kam und die Band einen vielumjubelten Auftritt auf dem KIT 2010 spielte. Im Anschluss wurde es wieder ruhig um die Band und es brauchte einen zweiten Keep It True Auftritt im 2017, bis man sich zu einem neuen Album aufraffen konnte. Dieses dritte Album, treffend „Third Secret“ genannt, liegt nun vor und überrascht durch seine qualitative Kompaktheit. Auch wenn „Third Secret“ nicht an das selbstbetitelte Debütalbum aus dem Jahre 1986 herankommt, kann es zumindest an das zweite Album „Time Will Tell“ (1989) anknüpfen. Auch wenn Gitarrist Kendall Bechtel, der aus der Not heraus den Gesang übernommen hat, natürlich kein Ted Pilot ist, macht er seine Sache gut und drückt den Songs seinen eigenen Stempel auf. Das Album ist knackig produziert und kommt in modernem Soundgewand daher, ohne den old school Touch zu verlieren. Bei gewissen Songs („We Will Rise“, „Dust To Dust“, …) werden die Melodiebögen wiederum gut gespannt, bei der sehr eingängigen Halbballade „Can You Hear Me“ fast überspannt. Ich hätte mir den einen oder anderen schnelleren Song gewünscht, aber generell überwiegen die Midtempotracks und so bleibt „Shame On You“ als vorletzter Track der einzige durchwegs schnelle Song. Alles in allem ein gutes, wenn auch nicht überragendes Album, welches in den härteren Songs wie „Queen Of Thieves“ oder „This Is War“ seine stärksten Momente hat.

Wertung: 7,5/10
Autor: Steph Bachmann