HERETIC – a game you cannot win

Heretic legen mit „A Game You Cannot Win“ – ihrem dritten Studioalbum in 31 Jahren – ein sehr abwechslungsreiches Album vor, auch wenn ich mir manchmal ein etwas stärker durchgetretenes Gaspedal gewünscht hätte. Nichtsdestotrotz ist es ein gelungen ausgewogenes Album, das die Band im besten Licht präsentiert. Nach nur einer EP („Torture Knows No Boundary“, 1986 mit dem aktuellen Sänger Julian Mendez) und einem Longplayer („Breaking Point“, 1988 mit Mike Howe am Mikrophon) machte man nach dem Abgang von Howe zu Metal Church mit dessen Vorgänger bei eben diesen David Wayne weiter, allerdings nicht unter dem Namen Heretic, sondern unter dem Banner Reverend. Erst im Jahre 2011 raufte man sich wieder unter dem Namen Heretic zusammen, um die Metalwelt zu erobern. Mit dem Comeback Album „A Time Of Crisis“ (2012) legte man den Grundstein für den zweiten Frühling der Band. Neben Sänger Julian Mendez ist allerdings lediglich Mastermind und Riffmeister Brian Korban vom Original Line-up übrig geblieben. „A Game You Cannot Win“ lebt von der nahezu perfekten Symbiose, bestehend aus knallharten Riffs aus der Hand von Saitenhexer Brian Korban und der zwar aggressiven jedoch teils melodiösen Gesangsweise von Sänger Julian Mendez. Bei den eingängigen Refrains des Titeltracks und „Broken Hero“ ertappe ich mich allerdings bei der Frage, wie diese Gesangsmelodien wohl mit Mike Howe geklungen hätten, schreien sie doch quasi nach dessen Götterstimme. Das etwas ruhiger eingeleitete, sich zum Nackenbrecher steigernde „Never Added Up“ und der Midtempostampfer „Before The Fall“ zur Mitte des Albums stellen weitere Highlights dar. Nach einem meiner Favoriten des Albums in Form von „Annihilate“ beendet das etwas schwächelnde „Everything’s About To Change“ ein Album, welches modern und druckvoll produziert wurde, ohne dabei den Geist des 80er Metals zu verleugnen. Alles in allem ein gutes Album mit neun starken Tracks und zwei etwas schwächeren Songs („Demonized“ und „Everything’s About To Change“). Es resultieren acht starke Punkte.

Wertung: 8/10
Autor: Steph Bachmann