IRON GRIFFIN – curse of the sky

Gib einem kreativen Kopf eine eigene Spielwiese und etwas Kautziges wie Iron Griffin kommt dabei heraus. Die „Band“ ist ein Konstrukt mehrheitlich eines Musikers, Oskari Räsänen, hauptamtlich Drummer bei Mausoleum Gate. Oskari ist für alle instrumentellen Ergüsse auf „Curse From The Sky“ verantwortlich und wird lediglich von Sängerin Maija Tiljander am Mikrofon unterstützt. Und genau beim Gesang liegt das Problem dieses Projektes, da dieser meines Erachtens viel zu dünn ist und kaum Druck vermittelt. Ähnlich wie bei Lordian Guard leiden die Songs unter dem fehlenden Druck am Gesang, was das Album generell verwässert. Das Album ist ansonsten anständig produziert, auch wenn der retro 80er Sound manchmal etwas gar erzwungen erscheint. Nach einem schönen Intro, welches mit tollen Akustikklampfen unterlegt ist, schlicht „Prelude“ genannt, startet das Album mit einem der stärksten Tracks namens „Reign Of Thunder“. Die Songs weisen in der Folge eine starke Verknüpfung zum Sound der 1970er Jahre auf und gewisse Passagen erinnern immer wieder an Deep Purple (siehe Titeltrack). Kombiniert mit typischen Soundelementen der NWoBHM (z.B. „Dawn Of Struggle“) entsteht dabei eine eigenartige Mischung, die einerseits sehr gewöhnungsbedürftig, andererseits aber auch sehr eigenständig ist. Die Songs weisen zwar einen sehr hohen Abwechslungsfaktor auf, mir fehlen jedoch die Hooklines in den Songs. Will heißen, das Album ist nett anzuhören, aber es bleibt bei mir nichts hängen. Bestes Beispiel dafür ist der Song „Lost Legion“. Mit Akustikgitarren eingeleitet, steigert sich der Song zu einem rockigeren Track, aber im Endeffekt kann ich mich nach dem Anhören des Songs bereits nicht mehr an den Anfang oder auch nur den Refrain erinnern. Der Höhepunkt stellt dabei der Rausschmeißer in Form von „To The Path Of Glory“ dar, auf dem Oskari Ideen verbrät, mit welchen andere Bands ganze Alben füllen. Wer auf kautzigen Metal mit 70er Hardrock Elementen und NWoBHM Einschlag steht, wird dieses Album lieben, etwas mehr Tempo hätte dem Album aber sicherlich nicht geschadet.

Wertung: 6,5/10
Autor: Steph Bachmann