MASTER – saints dispelled

Jawoll … da isser endlich wieder. Die Vocals von Paul Speckmann sind einfach immer wiedererkennbar, auch wenn man die Band länger nicht gehört hat. In unserem Falle war das noch 2018, seit Veröffentlichung des letzten Albums „Vindictive Miscreant“, welches wir wieder sehr gut fanden. Jetzt steht „Saints Dispelled“ an, und das startet erwartungsgemäß so highlevel mit dem Opener „Destruction In June“, einem Doublebass Speedmonster mit schön krankem Solo, dass der Speichelfluss wie bei wilden Rudeltieren angeregt wird. Im folgenden „Walk In The Footsteps Of Doom“ geht das genau so weiter, entgegen seines Titels von langsamtretender Slowmotionromantik keine Spur. Müßig zu erwähnen, dass dieses Titelstück an dritter Stelle in exakt die selbe Kerbe schlägt. Und wer gedacht hat, jetzt muss aber mal ne andere Rhythmik her, bekommt in „Minds Under Pressure“ gleich noch ein Hochgeschwindigkeitsbrett vor die Fresse geballert, nimmt aber dann zu Gunsten Melodie und anderer Rhythmik etwas Fahrt raus. Nicht schlecht, so kann man ein Album beginnen! Danach geht der geerdete Stampfer „Find Your Life“ richtig gut rein, bis der Schnellzug von „Marred And Diseased“ uns irgendwas von der treibenden Fiesheit aus Motörheads „Locomotive“ vorzeigt. Schön auch, wie sich das bedächtigere „The Wiseman“ inklusive Aussagesolo aufbaut, dabei fing der Track noch leise an, hört aber leider mit einem abtötenden Fade-out auf. Danach ist es natürlich wieder Zeit für das Gaspedal, und richtig, der eigentliche Finaltrack des Albums „The Wizard Of Evil“ macht schön Doppelfußtempo. Lustig, wie die Truppe zum Schluss den Volumenregler in alle Richtungen dreht, was das Finale der Platte darstellen soll, ihr fünfzehntes Studioalbum übrigens. Ganz zum Schluss prangen noch die CD-Bonustracks „Nomads“ und „Alienation Of Insanity“, welche nicht schlechter oder unbeachtenswerter sind und die Gesamtspielzeit auf fünfzig Minuten hochschrauben. Für einem der Mitbegründer der Sparte wird hier nach all den Jahren noch ein amtliches Frolic vorgelegt. Je oller, desto doller, oder wir sagen dazu einfach geifernd: Schweinegeile Oberscheiße!

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer