MAUDISSEZ – same

Aus der französischen Hauptstadt dringt der Soundtrack des Untergangs. Das erste und selbstbetitelte Album von Maudissez kann man noch im Death und Doom einordnen, hat aber seine Abscheulichkeit von Mengen an Industriesludge bekommen. Die schäbig kratzende Lärmwand zum Einstieg zeigt unmissverständlich auf, was hier in den nächsten achtunddreißig Minuten vorherrscht. Geräusche driften im Opener “Fracture Par Fracture” nach unten ab. Ganz sicher wurden bei ihrer Erzeugung Computer eingesetzt, aber Gitarren erkennt man erst, wenn so etwas wie Riffs auftauchen. Das ist im Lärmbatzen des Dreizehnminüters “Blessure Par Blessure” noch schwieriger, danach in “Meurtrissure Par Meurtrissure” wird das wesentlich eindeutiger. Fast schon eine Erlösung. In dem Dickicht können neben den Growls irgendwo Sprachsamples auftauchen, bleiben aber weitgehend unverständlich. Dass alles gegen die Kirche gerichtet ist, wird im Beipackzettel ausführlich erwähnt, doch die Überzeugung liefert der malmende Krach, zum Schluss in “Brulure Par Brulure” noch mit einer Kirchenorgel. Auf CD nicht zu bekommen, wohl aber als Mp3 und Tape, und jetzt auch auf Vinyl.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer