MAUSOLEUM GATE – space, rituals and magick

Mausoleum Gate habe ich, wenn ich mich richtig entsinne, 2015 auf dem Keep It True Festival gesehen. Zur damaligen Zeit hatten die Finnen gerade ihre selbstbetitelte erste Scheibe auf dem Markt und ganz ehrlich, konnte ich den Hype um diese Band nicht so wirklich nachvollziehen. Ja, das Teil war cool und hatte gerade mit dem opening Track „Magic Of The Gypsy Queen“ einen echten Kracher zu bieten, dennoch haben mich Mausoleum Gate damit nicht wirklich erreicht. Live wirklich stark, und wie ich fand, noch stärker als auf Konserve, aber…

So dauerte es ganze zehn Jahre, bis ich mich zu dem neuesten Werk „Space, Rituals And Magick“ mal wieder eingehender mit Mausoleum Gate beschäftige und bin direkt beim Opener kurz sprachlos. Ein spaciges Keyboard Intro leitet „Vision Divine“ ein und direkt geht meine Suche im Metal Archiv los. 2018 gab es wohl eine umfassende Umstrukturierung in der Band und mit Jarno Saarinen fand man einen neuen Fronter, der mit seinem druckvollen cleanen Gesang einen echt grandiosen Job macht. Das Keyboard ist inzwischen gegenwärtig und ein ständiger Begleiter, der den Songs diesen 70er Charme verleiht und mich vielerorts an Hällas erinnert. Heutzutage sicherlich keine hochtrabende Innovation mehr, aber bei Mausoleum Gate klingt das wirklich gekonnt und macht richtig Laune. In „Lucifers Shrine“ lassen sich die Nordmänner gar zu einem Keyboard Solo hinreißen. Damit ist der Song auch schon mein erstes Highlight, abgesehen davon, dass hier sehr simpel eine echt spannende Songstruktur erschaffen wurde. Ruhiger und emotionaler geht es im Folgesong „Sacred Be Thy Throne“ zu, der aber dennoch extrem kraftvoll ist. Auch hier muss ich wieder die tolle Arbeit von Wicked Ischanius an den Tasten erwähnen. Gelegentlich wird auch auf den Einsatz der Akustikgitarre zurückgegriffen. Wem das noch zu wenig Hällas ist, hört sich bitte mal „Shine The Night“ an. Was für ein grandioser Track. Vom galaktischen Synthesizer Intro bis zu den tief gestimmten Gitarren hat das Sextett hier einen echten Hit kreiert. Der folgende, knapp sechs minütige Titeltrack, steht dem in nix nach und überzeugt auf ganzer Linie mit coolen Effekten, die dem Ganzen noch so ihre letzte Würze geben. Mit dem mehr als achtminütigen, emotionalen Rausschmeißer „Witches Circle“ endet nach sechs Songs und einer Laufzeit von knapp achtunddreißig Minuten eine spannende, abwechslungsreiche und fesselnde Reise, die ihresgleichen sucht.

Bereits nach dem ersten Durchlauf war mir schnell klar, dass diese Scheibe definitiv eines meiner Jahres-Highlights wird. Dazu gibt es natürlich auch die entsprechende Wertung und als nächstes werde ich mich mal durch die Diskografie von Mausoleum Gate arbeiten.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen

Label:CRUZ DEL SUR MUSIC
VÖ-Datum:14.11.2025
Running Time:37:46
Format:CD, Vinyl, Mp3

Erhältlich bei:
Idiots Records

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