MONASTERIUM – cold are the graves

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Monasterium gegeben gaben, sind dies hier die Langsamtreter aus Krakau. Epic und Doom nennen das die Polen, die hier mit acht Tracks eine Gesamtspielzeit von einer Dreiviertelstunde auf die Waage bekommen. Das Quartett mit einer Gitarre liefert gutproduzierten Metal in behäbigeren Tempi und getragenen Atmosphären. Auf jeden Fall kann sich die glatte Singstimme auf das Attribut berufen, wiedererkennbar zu sein, denn sie meistert Tiefen wie Höhen und durch die Stimmfärbung bringt sie noch eine wiedererkennbare Note ein. Außerdem darf hier mal noch der warme und breite Sound der Gitarre angeführt werden, die zudem noch weiter vorm im Mix steht, dass man sie auch wirklich wahrnimmt. Macht bei den bangkonformen Riffideen wie in „Cimmeria“ auch Sinn, denn Stillsitzen wird hier schwer. Soli fallen grandios aus und gehen ebenfalls mit behäbigen Schritten voran, besonders das sehr flexible in „The Great Plague“ lässt zumindest imaginär die Luftgitarre rausholen. Ein akustisches Stelldichein ist auch mit auf der Scheibe, das nennt sich „Remembered“ und hat einen angenehmeren Erzählcharackter als wäre es ein unbedingter wie aufdringlicher Mitgröler mit einer klebrigen Melodie, der in absehbarer Zeit abgedroschen sein wird. Die acht dynamischen Minuten vom Titelstück „Cold Are The Graves“ am Ende der Scheibe schließen ein Album ab, das man sich immer wieder anhören kann und auch später noch neues zu entdecken hat. Definitive Überflieger sind nicht drauf, jedoch ist es die Wirkung als gesamtes Werk, weswegen man die Scheibe öfters aus dem Regal will. Es handelt sich hierbei um das dritte Album des Vierers, von dem man bei Gefallen sagen kann, dass man sich der beiden Vorgänger ebenfalls mal annehmen sollte. Alle Daumen hoch!

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer