MORNING DEAD-desde el otro lado

Das ist an sich gar nicht so schlimm, wenn du noch nicht ganz wach bist und diese Scheibe aufgelegt hast. Denn dieses Debütalbum entspannt dich weiter, zunächst mit Meeresrauschen. Danach geht es in der Ofentüre „Overture“ mit getragenen Synthieklängen weiter und es dauert schon bis zu Track drei, „Amanezer De Muerte“, bis dass die Tiefengrowls einsetzen. Wenn man den erhabenen Doom eh schon ziemlich geil findet, hat man sie bis hierhin auch noch gar nicht vermisst! Ein Piano kommt für „Desolation“ dazu, passt auch nicht schlecht. Ein weiteres wichtiges Stilmittel der Andenstaatler sind die Leads, die gerne noch häufiger hätten verwendet werden können. Auf der anderen Seite ist nicht jeder ein Freund davon, wenn mittendrin ein synthetisches Intermezzo, hier: „Hadal“, weiter versucht, die Stimmung nach „Agonia Putrefacta“ zu halten, was das eindeutige „Sulplicio“ auch allein geschafft hätte. Und wenn das finale „Naufragio“ nicht noch ein Outro gewesen wäre, was mit seinem Piano zu Meeresrauschen nämlich gar nicht so blöd und unpassend kommt, hätte dieses klasse Debütalbum eine höhere Punktzahl eingefahren, denn die eigentlichen sechs Songs sind für den Doomhead ganz großes Kino!

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer