SAD IRON, SECUTOR, JUSTIFY
Essen, Don’t Panic, 06.09.2025
Zum zweiten Mal lädt der Sonitus Inventöres HMFC zum Rudelbangen und Gruppenmosh. Endlich wieder Konzertabend, jubeln die veranstaltenden Members über dieses Happening, schon als die aufstrebenden Recken von Justify die Bühne herrichten. Wir sehen viele bekannte Gesichter unter den Gästen, die beim letzten Mal auch schon dabei waren, als Deathfist, Intöxicated und Blood Atonement aufspielten. Und das bei den heutigen Parallelversnstaltungen wie Blind Guardian in Köln, Dead Lord in Bochum und dem Metal Maniacs Festival mit Blitzkrieg, Martyr, Elixir, Tysondog, Tröjan …
Nach einem zarten Intro aus dem Back gibt der Vierer von Justify sofort Kante und wir verzeichnen auch gleich schon erste Luftgitarren und fliegende Haare in der Audienz. Sofort ist das richtige Feeling entstanden und das macht sich flächendeckend breit. Thrash aus Essen eben, anständig und ruhrpottlike dargeboten. Das Publikum steht von der ersten Sekunde an nah vor der Bühne und kommt flugs in Fahrt. Und weil sich das Tempo noch steigert, entsteht schnell noch mehr Bewegung vor der Stage, trotz des sicher nicht zu kühlen Sommerwetters draußen. Die Jungs von Justify kommen ganz offensichtlich sehr gut an, wovon die Hey-Rufe und Fistraisings der Fans zeugen. Das Snarespiel kommt wie kleine Drumsoli zwischen den Songs, soll aber bloß während des Stimmens der Gitarren überbrücken. Der Junge an den Drums, das muss spätestens an dieser Stelle erwähnt werden, kann was, besonders die Wirbel sitzen perfekt! Shouter Joey muss seine Klampfe wechseln, „diese hier geht mir auf den Sack“, und setzt die Performance mit einer Paula fort. Weil „Shattered Souls“ etwas seichter beginnt, sollen wir uns nach Joey alle nicht gleich in die Hosen scheißen, zumal auch der Song noch der Banger wird, und dementsprechend Applaus einheimst. Vor „Erase Them All“ wurde „Breaking The Law“ von Priest während der voll ansteckenden Thrashattacke nur angespielt, aber die Spielzeit trotzdem überzogen. Haben sie vor lauter Eifer und Einsatz gar nicht gemerkt. Aber alles egal, wir brauchen das Album! Bald! Nebenbei bemerkt hat man jetzt sogar in Hamburg von Justify Wind bekommen; sie werden dort im Bambi-Galore auftreten! (Joxe Schaefer)
Als zweites spielen heute Secutor aus Koblenz, die trotz Autopanne noch rechtzeitig da waren. Hier gab es in der letzten Zeit einige Veränderungen. Für die Vocals ist mittlerweile auch Fabio zuständig, der bisher „nur“ die Gitarre bedient hat. Am Bass ist heute Mu von Steelpreacher, der dem geneigten Secutor Fan aber nicht unbekannt ist, da er lange an den Drums saß. Die Vier legen los und zunächst wirkt Fabios Stimme etwas dünn. Dies ändert sich aber beim dritten Song „Destination Intoxication“. Ab da sind scheinbar die Stimmbänder aufgewärmt und der Gesang kommt deutlich kraftvoller und intensiver rüber. Zusätzlich hauen die drei anderen Secutoren fette Backgroundvocals und Gangshouts raus. Mit „Idiocracy“ kommt auch ordentlich Bewegung ins Publikum, welches zuvor zumindest schon gebangt und die Fists geraised hat. Die Secutor-Songs sprechen für sich. Es gibt schön melodisch Twingitarrenläufe und thrashige Speedabfahrten. Vor und auf der Bühne herrscht ausgelassene Stimmung und alle Beteiligten wirken sehr zufrieden. Mit „Thrash Or Die“ wird der Sack dann zugemacht und wir blicken auf ein schönes Konzert zurück! (Matze Fittkau)
In der jüngeren Vergangenheit haben wir Sad Iron drei Mal live gesehen und sie haben drei Mal gekillt. Zwar war das in zweimal in Holland und einmal in Oberhausen, aber auch jedes Mal auf einer größeren Bühne. So sind wir sehr gespannt, wie die Jungs um Gitarrist Bernard ihre Show heute auf einer kleineren Bühne rüberbringen, und die Gäste vor der Bühne wollen das offensichtlich auch erleben. Der knallige Opener „We Play To Kill“ geht in seinem Highspeed gleich nahtlos weiter zu „Demons Night“. Der Vierer tritt mächtig Arsch, der Raum ist angenehm gefüllt mit vielen Bangern vor der Stage, die von vorn weg und besonders zu „Prisoner“ alles geben. Das bemerkt auch Shouter Marcel: „… sehr schön hier zu stehen“, gibt er mal in einer deutschsprachigen Ansage an. Sonst befleißigt er sich der Englischen, damit ihn auch seine Bandkumpels verstehen. Schon früh im Set werden „Sad Iron“-Chöre angestimmt, die Stimmung ist einfach super. Laut Marcel sei ihr Auftritt ohne den nächsten Song nicht komplett. Rauchsäulen unterstreichen den Bandhit und unbedingten Mitgröler „We All Praise The Devil“, wo dann jeder Fistraiser dabei ist, und Gitarrist Bernard sich auch mal auf der anderen Bühnenseite sehen lässt. In der Summe hören wir zwar nach dem Finaltrack noch reichlich Rufe nach Zugabe, doch trotzdem musste jetzt nach fünfzig Minuten Ende sein. Am Merch wechseln noch Tonträger und Shirts die Besitzer und eine zufriedene Menge geht mit breit grinsenden Gesichtern raus. Sad Iron haben ihren Spirit auch auf der kleinen Backyard-Bühne des Don’t Panic voll rübergebracht und es zu einer schweißtreibenden Angelegenheit werden lassen. Wir freuen uns, die vier sympathischen Niederländer hoffentlich bald wieder live sehen zu können. So neigt sich der zweite Konzertabend des HMFC dem Ende entgegen. Vielen Dank an alle Beteiligten, den Members des Sonitus Inventöres, dem Don’t Panic Stuff, sowie natürlich den Protagonisten des Abends, den Fans und allen Bands! Bis zum nächsten Mal, wir sehen uns hier wieder in 2026! (Joxe Schaefer)
Autoren: Matze Fittkau, Joxe Schaefer
Pics: Denise Schokolowski