SPECTRE – lonesome gambler (EP)

Von den unzähligen Bands, die sich diesen Bandnamen ausgesucht haben, handelt es sich hier um die australischen Heavy Metaller, die seit ihrer Gründung im Jahr 2017 in unregelmäßigen Abständen mit geilen Singles auf sich aufmerksam gemacht haben. Im vergangenen Jahr brachte Dying Victims eine Split mit den inzwischen aufgelösten Tension aus Leipzig heraus. Eben dieses Label bringt dieser Tage nun den nächsten Streich ans Tageslicht in Form einer Spectre EP, die aber als Bonus alle drei Singles enthält. Unter dem Strich kommen damit neun Songs zusammen (vier neue und fünf „alte“ Singletracks) und machen Lonesome Gambler mit gut neununddreißig Minuten Spielzeit zu einem fast vollwertigen Album. Soweit die nüchternen Fakten.

Bereits der rockige, synthieschwangere Opener „Hero Of The Illusion“ macht richtig Laune. Seicht, aber dennoch druckvoll stimmt einen der erste Track auf das Bevorstehende ein, wie etwa das folgende „Wolfsbane“. Das Tempo zieht zwar etwas an, aber wir reden hier immer noch über Midtempo, und das können die drei echt gut. Der cleane Gesang passt super zu der spacigen Gesamtstimmung. 70th Heavy Rock Metal, der mich direkt in seinen Bann zieht und so schnell auch nicht mehr los lässt. Entspannt und teils leicht verträumt kann man sich hier einfach mal fallen lassen und die Musik auf sich wirken lassen. Hört euch alleine mal „Turning The Wheel“ mit seinem klasse Spannungsaufbau an. Von läutenden Glocken, über einen super passenden Synthesizer Part bis hin zum herrlichen Gitarrensolo. Dagegen wirken die bereits bekannten Songs wie etwa das treibende „Drifter“, noch mit aggressiverem Gesang, das straighte „Hard Attacks“ oder das kauzig klingende „Silver Invaders“ wie Speedgranaten.

Puh, ich hatte tatsächlich gerade bei den neueren Songs mit etwas anderem gerechnet und bin positiv vom Schemel geblasen worden. Spectre haben sich in eine für mich unerwartete Art weiterentwickelt und klingen auf „Lonesome Gambler“ erwachsener und tighter, als je zuvor. Top!!!

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen