STEELPREACHER – gimme some metal

Die Stahlprediger sind wieder da! Rund vier Jahre nach ihrem letzten Output „Back From Hell“ melden sich die Koblenzer mit ihrem siebten Studioalbum zurück. Seit vierundzwanzig Jahren ist das Quartett um die beiden biervernichtenden Hübinger Brüder nun schon auf ihrer Mission und predigen Bier und Heavy Metal. Besonders live ist diese Band immer wieder eine wahre Freude, denkt man an solch legendäre Shows wie etwa das Bierfrühstück auf dem Headbangers Open Air vor ein paar Jahren. Ein kurzer Blick auf die elf Songs zeigt, dass die Hopfenkaltschale nicht mehr so direkt im Mittelpunkt steht, wie bislang. Wird hier etwa jemand erwachsen, so wie unsere Mütter es sich immer gewünscht haben? Schon der Eröffnungssong „Hell Ain’t What It Used To Be“ zeigt: Nein, sie machen immer noch ziemlich geilen rockigen Heavy Metal und auch die Energie ist natürlich noch die alte. Hierbei kann man schon herrlich die Nackenmuskulatur auf Betriebstemperatur bringen. Etwas flotter geht es dann beim nächsten Track „Drinking The Night Away“ zu, echt geile und tighte Nummer. Hier kann man auch direkt nach dem ersten Refrain eben diesen mitgrölen, so muss das sein. Der folgende Titeltrack ist ein ziemlich fetter Banger im Midtempo. Schön eingängig und bereits nach dem zweiten Durchlauf entpuppt sich das Stück als Ohrwurm. „Heart Of Darkness“ ist kein Grave Digger Cover, wie der Titel vermuten lässt (ebenso wenig wie „Forever Free“ und „Hell Awaits“ Cover sind), auch wenn sich eine Verneigung vor Chris und Co. nicht verleugnen lässt. Coole Nummer und mit „Green-Bottled Beer“ gibt es endlich wieder eine schöne Southern Rock Biernummer. Bereits erwähntes „Forever Free“ ist eine doch eher unerwartete Ballade, die ziemlich gut gemacht ist. Als finalen, elften Song gibt es „Hell Ain’t What It Used To Be“ noch ein zweites Mal, aber mit Tankard-Gerre am Gesang. Toll zu sehen, wie Bier auch über Ländergrenzen hinaus verbindet. Jeder, der Steelpreacher kennt, weiß, was ihn erwartet und dem werden die Jungs natürlich auch auf ihrem siebten Longplayer absolut gerecht. „Gimme Some Metal“ klingt aber tatsächlich etwas reifer als seine Vorgänger. Wie immer wird dem Hörer hier ein vielschichtiges Album geboten und das mit unglaublich viel Herzblut. Alleine dafür muss man Steelpreacher schon lieben.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen

Label:EIGENPRODUKTION
VÖ-Datum:05.09.2025
Running Time:47:11
Format:CD, Vinyl, Mp3

Erhältlich bei:
Idiots Records

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