STRÖM – same

Wieder mal ein Coverkauf. Nein, ich habe nicht nur das Cover gekauft, sondern ich habe die CD gekauft, weil mir das Cover ins Auge stach. Dazu die kurze Erläuterung meines Plattenfachmanns und Hamburgs Plattenkiste-Inhaber Chris hat mich nicht lange überlegen lassen und ich kaufte dieses Teil. Klar, die Tatsache, dass es sich bei Ström um Schweden handelt, begünstigte meine Entscheidung noch. Eine erste Suche im Worldwide Web brachte dann noch die Info ans Tageslicht, dass der Fünfer aus Växjö stammt. Der Heimatort von Bands wie Ambush, Birdflesh und Bullet, in dem auch letztere ihre kultige Bar im Käseladen haben. Viel mehr Infos zu Ström finde ich auch nicht, außer eines etwas fragwürdigen Reviews, eines „großen“ „Metal“ Mags, in dem es fast ausschließlich um die Sinnhaftigkeit der Ö-Striche geht. Hmm, da sage ich mal frei nach Uli Stein: „Wenn man nix zu sagen hat…“.

Okay, nun wollen wir uns aber endlich mal dem Wichtigstem widmen: Der Mucke. Die Südschweden haben auf jeden Fall mal durch ihre schwedischen Texte den ersten Punkt für Originalität sicher. „Tiden Sjunger“ ist der Opener und rockt mal ziemlich amtlich los. Ström liegen musikalisch in einer Schnittmenge aus Airborne, AC/DC und natürlich Bullet. Auch wer dem Schwedisch nicht mächtig ist, bekommt hier mächtig schnell Bock, einfach mitzugrölen. Die Jungs haben hörbar so einen Spaß an ihrem rockigen Metal, dass es einen in ihren Ström zieht (welch ein Wortspiel…). Der Rhythmus etwa bei „Katapult“ geht sofort ins Blut und nimmt einen gefangen, was für eine geile Nummer! Das ist übrigens auch mein erster Anspieltip für euch. Mit sägenden Gitarren geht es in die nächste Runde. „Ta Mig Tillbaks“ heißt der Track und Fronter Zdravko legt sich so dermaßen ins Zeug und klingt wie eine Mischung aus Papa Hell und Brian Johnson, um mal wieder anfangs besagte Bands als Vergleich heranzuziehen. „Ensam Är Stark“ fällt mit seinem Chorus und einem teils etwas tiefer singenden Zdravko leicht aus dem Rahmen, was der Vielschichtigkeit dieser Scheibe sehr zum Vorteil gereicht wird. Coole Nummer, testet die auf jeden Fall mal an. „Gul & Blå“ hätte so, oder so ähnlich auch aus der Feder von Bullet stammen können. Was aber auf gar keinen Fall heißen soll, dass Ström wie ein Bullet Klon klingt! Ström machen so geile Laune, die sofort überspringt. Das nächste Highlight ist „Hatet“, schön straighter Track, ebenfalls mit dezenten, aber effektiven Chorusparts im Refrain und selten habe ich einen Songtitel wie „Der Hass“ so gutgelaunt rüber gebracht gehört.

Leute, was soll ich sagen? Die Scheibe macht so Bock und bringt so viel Power rüber, dass es die wahre Freude ist. Beim ersten Durchlauf war ich bereits sehr beeindruckt, aber beim Zweiten habe ich mich echt verliebt. Ström werden wohl definitiv in meinen Jahres Top Ten auftauchen. Wer auf ehrlichen und dynamischen Rock Metal steht, kommt an Ström nicht vorbei. Punkt.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen