VERHEERER – maltrér

Black Metal aus Flensburg. Nach einer EP von 2015 nun das Debütalbum “Maltrér” – und das gleich vorweg – ist richtig stark geworden. Das liegt zum einen an den durchgehend melodischen Gitarren, am abwechslungsreichen Songwriting, das sich weit jenseits von endlosen Riff-Wiederholungen positioniert und an dem vielseitigen Gesang, der das übliche Kreischen, grimmiges Fauchen oder epische sakrale Chöre mit einschließt. Ein ganz großes Plus ist aber auch die rauhe, aber klare Produktion, die die vielen Details zur Geltung kommen lässt und sich nicht im undurchdringlichen Wust von krampfhaft untergrundigem Gerumpel verliert, was ja anscheinend gerade jede Untergrund-Kapelle produziert, um Ihre Songwriting-Schwächen zu kaschieren. Wer auf Bands wie Watain, MGLA oder Uada steht, ist hier sicherlich richtig, aber Verheerer legen auf Maltrér wesentlich mehr Wert auf Vielseitigkeit, Atmosphäre und Melodie als die drei Genannten. Cleane Gitarren, reichlich Tempowechsel und sphärische Passagen, ohne dass man das böse “Post” Wort benutzen muss, lassen immer wieder neue Details entdecken. In Sachen Atmosphäre, Musikalität und Spielwitz ist Maltrér sicherlich ein erstes Highlight in Sachen Black Metal im Jahre 2018.

Wertung: 8,5/10
Autor: Bert Meierjürgen