ENTOMBED A.D. – bowels of earth

Als großer Fan der ersten Entombed-Alben („Left Hand Path“ ist sicherlich nicht nur für mich das ultimative Schweden-Death-Album) hat man es oft nicht leicht gehabt. Die ersten beiden Alben sind für mich Götterwerke, und auch Album Nummer drei, „Wolverine Blues“, konnte mich zu seiner Zeit durchaus begeistern. Danach wurde es jedoch immer belangloser, und ich habe Entombed aus dem Auge verloren. Auch die Rückkehr von Frontsau Lars-Göran Petrov unter dem Banner Entombed A.D. (aufgrund von namensrechtlichen Streitigkeiten) wollte zunächst nicht so recht zünden.

Jetzt treten Entombed A.D. mit ihrem dritten Output „Bowels Of Earth“ an, auf das ich durch die vorab verfügbaren Youtube-Beiträge dann doch neugierig geworden bin.

Gleich beim Opener „Torment Remains“ fällt auf, dass die Truppe soundtechnisch wieder ein ordentliches Stück an den herrlich räudigen Sunlight-Sound früher Tage herangerückt ist. Und auch der Song an sich knallt ordentlich und erinnert an eine Schnittmenge aus „Wolverine Blues“ und den eher punkigen Stücken von „Left Hand Path“. Das gilt auch für die folgenden „Eliminate“ und „Hell Is My Home“, die durch ihre melodischen Gitarren-Parts sogar kurzfristig ein wenig „Clandestine“ durchschimmern lassen. Der folgende Titeltrack ist ein fetter Stampfer mit eingängigen Hooks und wiederum coolen, melodischen Parts. Danach kommt mit „Bourbon Nightmare“ ein Death ’n’ Roller wie aus dem Lehrbuch. „Fit For A King“ haut wieder ordentlich auf die Glocke, die folgenden Songs setzen die Marschroute fort.

Unterm Strich haben wir es hier mit einem sehr coolen Album zu tun, das zwar erwartungsgemäß nicht gegen die alten Heldentaten anstinken kann, das aber frisch und authentisch klingt und verdammt gut reinläuft. Und LG Petrovs unverkennbares, herrlich rüpelhaftes Organ setzt dem Ganzen seinen eigenen Stempel auf, denn der Typ kann es immer noch! Wer Entombed vor langer Zeit den Rücken gekehrt hat, sollte hier ruhig mal wieder ein Ohr riskieren. Und wer „Wolverine Blues“ liebt, kann eigentlich fast blind zugreifen!

Wertung: 8/10
Autor: Felix Schallenkamp