ABYSSUM – poizon of god (2008)

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich jemals den Namen Abyssum gegeben haben, sind dies hier die 1993 gegründeten Blacker. Ihr letztes Lebenszeichen war vor vier Jahren ein Split-Tape mit ihren Landsleuten, den Black Metallern von Seol. Der Beweis also, dass es im warmen Guatemala tatsächlich Schwarzmetall gibt. Für Geo-Legastheniker sei erwähnt, der Staat schließt sich an seiner Westgrenze an Mexiko an. Und bei dem Stichwort Lateinamerika klingelt es schon wieder in den Ohren der Oldschooler, denn die erwarten dann, hier ihr Futter zu bekommen. Und das ist auch trotz langsam lauter werdender Synthiepassagen so. Der Einsatz von elektronischen Tasten findet auch in den Songs Verwendung, wie nicht nur im Geflüster von “The Sacred Abyss” zu erkennen. Es wird auch mit blechernen Becken und ohne überwältigende Bauchtiefen ergreifend und spannend, denn Atmosphären nehmen Einzug und es scheppert schon im Brustbereich. Viele Vocalparts benötigt es nicht, den Hörer zu erreichen. Jetzt kann man sich natürlich die ganze Zeit vor Augen halten, dass dieses Album bereits dreizehn Jahre alt ist, da es sich nämlich um ihr jüngstes von zwei Alben handelt. Oder aber man erfreut sich einfach daran, blackmetallisch erreicht worden zu sein, denn dieses Album gefällt. Zwar sind die sieben Tracks in- und aneinander stimmig, doch diese vierunddreißig Minuten Musik beinhalten abzüglich Intro, Outro und zwei Intermezzi nur drei Songs. Doch das Gesamtergebnis zählt, und das wird mit ‘Daumen hoch’ bewertet, auch wenn man nur auf eine knappe Spielzeit kommt. Es sollte am Stück und im Ganzen konsumiert werden.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer