ALITOR – II

Die Thrasher Alitor aus Serbien gründeten sich im Jahre des Herrn 2011. Seitdem waren die Männer nicht untätig. 2012 erschien die erste, drei Tracks umfassende EP „Embittered“. Das erste komplette Album ließ nicht lange auf sich warten und so erblickte „Eternal Depression“ das Licht der Metalwelt. Danach wurde es erstmal etwas ruhiger in Sachen Veröffentlichungen. Nach dieser kurzen schöpferischen (?)  Pause wurden erstmal drei Singles aufgelegt. Los gings mit „Patterns Of Redemption“ in 2017, nachgelegt wurde mit „Consecration“ in 2019 und schließlich gab es noch „Homo Ignoramus“ in 2020. Natürlich frage ich mich, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, ein zweites Album anstatt mehrere Singles zu veröffentlichen. Na ja, die Band wird es wissen. Jetzt liegt mir der zweite Longplayer mit passendem Namen “II” vor. Losgelassen wird das Album im November 2020. Zur Zeit des Verfassens dieser Zeilen gibt es noch kein sicheres Erscheinungsdatum.

Als erstes muss ich ein bisschen meckern. Mittlerweile dürfte meine Meinung über Längen einzelner Songs bekannt sein. Drei Songs über sechs Minuten und zwei um die fünf Minuten sind mir schon wieder viel zu lang für ein Thrashmetal-Album. Aber das Ganze mit einem sechs Minuten Stück zu eröffnen, finde ich persönlich schon wieder ziemlich mutig. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber für mich ist der erste Song schon immer einer der wichtigsten und muss eigentlich, prägnant, knackig und ein Arschtreter sein. Trotz der Länge erfüllt das „The Tempest Within“ vollkommen. Darauf „Present Tense“ mit knapp vier Minuten ist schon wieder genauso wie ich es mir vorstelle. Pure Energie, kraftvolles Drumming, Speed nach vorne. Passt einwandfrei. An dritter Stelle erwartet uns die Single „Homo Ignoramus“. Obwohl ich die beiden Vorherigen besser finde, würde ich den, wie erwähnt, als Single erschienenen Track vermutlich sogar als Anspieltipp wählen. Vernünftiges Stück, das sehr gut repräsentiert was Alitor ausmachen. Auch der vierte Track „Fall.Ing“ geht noch prima ins Ohr und bringt den Kopf in die gewohnte Auf- und Abbewegung.

Tja, aber dann kommt leider der Cut. Mit „Euphoria“ tut sich die Band keinen Gefallen. Über drei Minuten Gedudel, bis der Song überhaupt an Fahrt aufnimmt, aber das kann es auch nicht mehr retten. Leider für mich nur ein aufgepumpter Lückenfüller. Mit „Consecration” geht es wieder aufwärts, allerdings klingt das Ganze eher neumodisch. Kein schlechter Song, aber trifft nicht meinen persönlichen Geschmack. So, kommen wir nun zu den beiden letzten Songs „The Warm Wind“ und „Some Sort Of Truce“. Obwohl ich den Song mag hat „The Warm Wind“ weder vom Namen, noch musikalisch was im Bereich Thrash-Metal zu suchen. Guter Metal Song, aber mit härterer Musik hat das nix zu tun. Und auch der abschließende Track „Some Sort Of Truce“ bringt es einfach nicht. In Ansätzen nicht schlecht, aber hier fehlt die Härte der ersten drei Songs des Albums.

Line-up:
Marko Todorovic – Vocals, Bass
Stefan Duric – Drums
Jovan Sijan – Guitar
Igor Marinic – Guitar
Wertung: 6/10
Autor: Hessie James