AMON ACID – cosmogony

Okay, da geht die Reise aber ganz schön in Richtung Morgenland. Fernöstliche Klänge sprudeln aus den Speakern, mit denen man nicht unbedingt rechnet, wenn man ein Album von diesen Doomern abspielt. Dabei bieten Amon Acid nämlich eine Grundlage für Stoner und Seventiesklänge, so wie wir das erwartet haben, verarbeiten aber im ersten Track „Parallel Realm“ auch noch ihre offensichtliche Liebe zum Orient. Nicht ganz uninteressant, auch nicht unpassend, aber doch schon etwas gewöhnungsbedürftig. Tatsächlich baut das Trio gerne nicht nur auf Fuzz, sondern auch auf einige klare Melodien, dass ihr Sound viele Gesichter bekommt und eigenständiger wird. In den gesamten fünf Minuten von „Ethereal Mother“ übernimmt das eine simple Akustikgitarre. Doch im Gros regiert schon das stabile Fundament des Riffs, wie der Fan das auch erwartet. Psychedelik und Atmosphären wirken uneingeschränkt. Das Trio aus Leeds weiß genau wie das geht, schließlich ist diese Scheibe bereits ihr fünftes Album. Mit einer Spielzeit von über einer Stunde ist der Zuhörer erstmal beschäftigt, das alles auf sich wirken zu lassen. Allein der wortkarge Rauswerfer „The Purifier“ braucht ja schon mehr als elf Minuten zur kompletten Entfaltung, aber wer bis hier hin gekommen ist, steht eh drauf.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer